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Anno 2070: Bericht aus der Endlosspielzukunft

Hightech statt Holzhütte, Solarschiff statt Segelboot: Mit Anno 2070 wagt die legendäre Aufbauspielreihe den Schritt in die Zukunft. Golem.de hat mit den Entwicklern über Neuerungen, Altbewährtes und über die Erwartungen der Spieler gesprochen.
/ Peter Steinlechner
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"Das grundsätzliche Spielprinzip ist der Kern der Anno-Serie, und den wollen wir nicht verändern" , erklärt Dirk Riegert, Kreativchef beim Mainzer Entwicklerstudio Related Designs(öffnet im neuen Fenster) , die Idee hinter Anno 2070 . "In Diskussionen mit Ubisoft haben wir aber gemerkt, dass wir keine Evolution, sondern eine Revolution wollen." Nach allem, was bislang über das Ende 2011 für Windows-PC erscheinende Aufbauspiel bekannt ist, dürfte der Umbruch gelingen: Statt in einer mehr oder weniger idyllischen Welt, wie in den Vorgängern Anno 1404, 1503, 1602, und 1701, im Segelboot über die Weltmeere zu schippern, sind Spieler in der vergleichsweise nahen Zukunft des Jahres 2070 unterwegs.

Anno 2070 - Vorschau
Anno 2070 - Vorschau (03:20)

Die Entscheidung pro Science-Fiction haben Publisher Ubisoft und die Entwickler nicht ohne Absicherung getroffen. Erst, nachdem Marktforscher auf angeblich überraschend positive Reaktionen bei Spielern gestoßen sind, gab es grünes Licht für die Produktion.

Vor dem Start von Kampagne, Endlosspiel oder Multiplayermodus wählen Spieler zwischen mindestens zwei Fraktionen. Eine setzt mit schnellem Bevölkerungswachstum und schwerem Gerät darauf, die Erde zu beherrschen - dann mähen Roboter mit riesigen Kreissägen ganze Wälder nieder, Fleischfabriken produzieren in gnadenloser Massenproduktion ihre Erzeugnisse, die Siedlungen wirken düster und schwer. Die andere Fraktion will hingegen im Einklang mit der Umwelt leben: Windräder liefern regenerative Energie, die Bewohner leben in lichtdurchfluteten Städten mit viel Grün. Die Handlung der Kampagne dreht sich um die Frage, wie die Menschheit im Jahr 2070 angesichts eines stark steigenden Meeresspiegels fortbesteht.

Anno wird kein Serious Game

Dirk Riegert legt Wert darauf, dass beide Fraktionen ihre Vor- und Nachteile haben: "Wir machen kein Lernspiel, bei dem wir den Spieler belohnen, wenn er etwa einen ökologisch richtigen Weg geht. Aber wir orientieren uns mit den Vor- und Nachteilen an der Realität." Wer beispielsweise auf fossile Energieträger setzt, hat schneller mehr Strom zur Verfügung - muss aber damit rechnen, dass ihm eine Ölplattform auch mal um die Ohren fliegt. Allerdings sind die Spieler nicht auf Gedeih und Verderb an die Entscheidung für ihre Fraktion gebunden, sondern können im Spielverlauf die beiden zusammenführen und nutzen - was für den langfristigen Erfolg in Anno 2070 enorm wichtig sein soll.

Ein Teil der fortschrittlichen Technologien im Spiel basiert auf Konzepten von heute. Dirk Riegert: "Wir haben viel mit Zukunftsforschern an Universitäten gesprochen. Wir werfen einen Blick in eine mögliche Zukunft, in der Spieler die Geschicke der Welt selbst in die Hand nehmen können." Ein Beispiel ist der Ozonmaker, eine Art Luftschiff, mit dem die Öko-Fraktion die beschädigte Ozonschicht reparieren kann - als Idee von Wissenschaftlern gibt es das schon.

Trotz aller Neuerungen: Das bewährte Spielprinzip von Anno soll in weiten Teilen unverändert bleiben. Nach wie vor kann der Spieler seine Siedlungen auf Inseln errichten und es dabei vom Besitzer eines kleinen Dorfes bis zum Eigentümer einer riesigen Stadt bringen. Häfen, Handel und Handelsrouten spielen eine größere Rolle, Militär und Diplomatie sind hingegen nicht so wichtig. Wer es ganz weit bringen will, kann sich erneut am Aufbau riesiger Monumentalbauten versuchen.

Anno 2070 - Trailer (Debut)
Anno 2070 - Trailer (Debut) (00:49)

Anno 2070 basiert auf der gleichen Engine wie der Vorgänger 1404, allerdings haben die Entwickler ihre Technologie kräftig überarbeitet und unter anderem mit völlig neuen Wassereffekten angereichert. Neben einer Variante für Grafikkarten, die DirectX-9 und 10 unterstützen, soll es auch eine Fassung für DirextX-11 mit Tessellation geben.


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