Atom für Tablets: Oak Trail erreicht 3 Watt, Cedar Trail noch weniger

Mit Oak Trail, einer Plattform aus dem Atom-SoC Z670 und dem I/O-Controller SM35, löst Intel ein Versprechen ein, das noch nicht einmal ein Jahr alt ist. Intel-Vize David Perlmutter bezeichnete die damals vorgelegte Roadmap schon als "ehrgeizig" und bis zur CES - oder gar noch vor dem iPad 2 - haben es Intels Tablet-Chips nicht geschafft.
Nun sollen die Intel-Bausteine aber doch noch in die beliebten, flachen Computer einziehen. Dafür stecken in einem Atom Z670 (1,5 GHz) oder Z650 (1,2 GHz) je ein Atom-Kern sowie Grafik von PowerVR (SGX 535) und ein Speichercontroller für DDR2. Der Chipsatz ist in einem Baustein zusammengefasst, der den Codenamen Whitney Point oder den Produktnahmen SM35 trägt. Obwohl also zwei Chips für die Plattform nötig sind, bezeichnet Intel Oak Trail als System-on-a-Chip (SoC).
1 Watt - meistens
Gegenüber den Netbook-Atoms soll Oak Trail viel sparsamer sein. Intel gibt zwar für die Z-Atoms als TDP 3 Watt an, im typischen Betrieb sollen sie aber nur rund 1 Watt Leistung aufnehmen. Geräte mit den Chips sollen folglich lüfterlos kühlbar sein - eine Grundvoraussetzung für besonders flache Tablets. Bei diesen Geräten gehört inzwischen auch HDMI zur gehobenen Ausstattung.
Full-HD-Videos konnten Intels Atom-Grafikkerne aber bisher nicht decodieren, daher hat Intel nach eigenen Angaben einen Beschleuniger dafür in Oak Trail integriert. Ob es sich um den bekannten Broadcom-Chip handelt, verrät Intel nicht. Jedenfalls sollen die Oak-Trail-Tablets auch HDMI-1.3b-Ports bis 1080p ansteuern können.
Ein billiges Vergnügen sind die neuen Atoms für die Gerätehersteller nicht. Der Z670 steht mit 75 US-Dollar in Intels OEM-Preisliste(öffnet im neuen Fenster) , und der Z650 ist dort nicht zu finden. Der Z670 kostet damit das Gleiche wie der verbreitete Single-Core-Atom N470 mit 1,83 GHz - und ist dafür auch noch langsamer.
Das größte Problem ist aber nach wie vor die Leistungsaufnahme. Daher hat Intel nach dem 45-Nanometer-Oak-Trail auch gleich seinen Nachfolger mit 32 Nanometern Strukturbreite angekündigt. Schon Mitte 2011 soll "Cedar Trail" erscheinen, unter anderem mit Wireless Display - was für Tablets ein Novum wäre - und Displayport. Muster von Cedar Trail werden bereits an Tablethersteller geliefert.
Intel spricht auch von Unterstützung von "Blu-ray 2.0" , was wohl darauf hindeutet, dass Oak Trail die Blu-ray-Codecs nicht beherrscht. Auch sparsamer soll Cedar Trail werden - vielleicht werden damit die 1 Watt TDP auch für den Atom Realität.



