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Elektroautos: Streit um staatliche Subventionen für Ladesäulen

Um staatliche Zuschüsse für Elektromobilität bahnt sich ein neuer Konflikt an. Nach Informationen des Handelsblatts fordert die Energiebranche nun staatliche Anreize zum Aufbau einer flächendeckenden öffentlichen Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Die Stromkonzerne befürchten, dass die E-Zapfsäulen ansonsten zu einem Zuschussgeschäft werden.
/ Jens Ihlenfeld
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"Öffentliche Ladeinfrastruktur ist bis 2020 nicht kostendeckend zu bewirtschaften" , sagte RWE-Manager Ingo Alphéus dem Handelsblatt. Doch bei der Regierung beißen die Konzerne mit der Forderung auf Granit. Die Beamten in den Ministerien sehen zwar ebenfalls wie die Stromkonzerne keinen großen Rendite-Spielraum für das Ladegeschäft, erfuhr das Handelsblatt. Aber sie schätzen den Bedarf an öffentlichen E-Zapfsäulen eher als gering ein.

Die Politik erwartet, dass sich mit den Stromfahrzeugen eine ganz neue Tankinfrastruktur entwickeln werde und es in Zukunft Ladestationen im Parkhaus, vor Restaurants oder vor Einkaufszentren geben werde. Ein öffentliches Zapfsäulennetz für Menschen ohne Garage und Wohnungen in der Großstadt hält sie für verzichtbar.

Schon jetzt läuft der Aufbau der Ladesäulen in Deutschland jedoch schleppender als gedacht. Der Einstieg in das neue Geschäftsfeld Elektromobilität fällt den Stromkonzernen damit deutlich schwerer als angenommen.

Auf etwa drei Milliarden Euro schätzt der Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband die Kosten für eine flächendeckende Lade-Infrastruktur in Deutschland, die für eine Million Stromfahrzeuge ausgelegt wäre. Die Margen an den Säulen sind jedoch gering. Da sich der Ladestrom nicht allzu sehr vom Preis des Hausstroms unterscheiden darf, darf eine komplette Ladung lediglich bis zu fünf Euro kosten – für die Energieversorger bleibt da nicht viel übrig. "Die Energieversorger haben jetzt gemerkt, dass der Aufbau eines Ladenetzes viel teurer wird als ursprünglich gedacht" , sagte ein Automanager, der namentlich nicht genannt werden wollte. [Quelle: Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) ]


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