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Linux-Desktops: Gnome 3 mit Shell und Mutter

Entwickler haben Gnome 3 freigegeben. Hervorstechendstes Merkmal ist die Gnome-Shell, die einen völlig anderen Desktop präsentiert als bisher: Der Anwender soll so wenig wie möglich von seiner Arbeit abgelenkt werden.
/ Jörg Thoma
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Der Linux-Desktop Gnome 3 ist freigegeben worden. Die neue Desktop-Version ist das Resultat einer dreijährigen Entwicklungszeit samt etlichen Terminverschiebungen. Als wesentliche Änderung wird die Gnome-Shell präsentiert, die den herkömmlichen Gnome-Desktop ablösen soll. Wir haben uns die neue Benutzeroberfläche bereits angesehen .

Gnome 3 - Ausprobiert
Gnome 3 - Ausprobiert (02:06)

Die Gnome-Shell ist eine Mischung aus einem Desktop für mobile Geräte und einigen wesentlichen Elementen aus der Linux-Desktop-Welt, vor allem den virtuellen Desktops. Ziel der Neuauflage der Benutzeroberfläche war es, den Anwender so wenig wie möglich bei seiner Aufgabe zu stören, etwa durch Desktopmeldungen.

Die Gnome-Shell basiert auf Mutter, dem neuen Window- und Compositing-Manager, der das bislang verwendete Metacity samt Compiz ersetzen soll. Das dazugehörige Clutter-Toolkit(öffnet im neuen Fenster) benötigt die Hardwarebeschleunigung - genauer die OpenGL- beziehungsweise OpenGL-ES-Fähigkeiten - einer Grafikkarte, um visuelle Effekte darzustellen. Clutter und das Mutter-Plugin sind größtenteils in Javascript und C geschrieben.

Das Tandem sorgt auf der Benutzeroberfläche für die sogenannten Aktivitäten, die der Dock mit dem Namen Dash zur Verfügung stellt. Dort können Verknüpfungen zu beliebten Anwendungen oder Ordner abgelegt werden. Im Dash tauchen aber auch Verknüpfungen zu geöffneten Anwendungen auf.

Virtuelle Desktops und weniger Nachrichten

Fenster können auf virtuellen Desktops verteilt werden, geöffnete Anwendungen im Exposé-Modus darstellen. Starter zu allen installierten Anwendungen werden unter dem gleichnamigen Menüpunkt aufgelistet. Über eine integrierte Suche können Anwendungen aber auch nach zuletzt geöffneten Dateien gefahndet werden.

Systembenachrichtigungen erscheinen lediglich für eine gewisse Zeit am unteren Rand des Bildschirms und sind später nur noch über ein Symbol abrufbar. In der Taskleiste am oberen Rand verbleiben wenige wichtige System-Applets.

Mutter und Clutter sorgen aber auch für visuelle Effekte wie Transparenz und die Snapping-Windows-Funktion.

Auf die Integration zusätzlicher Desktop-Applets haben die Shell-Entwickler verzichtet. Sie wollten sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren und verzichteten deshalb darauf, auch ein Framework für Applets, Widgets oder Gadgets zu integrieren. Das soll aber niemanden davon abhalten, eine entsprechende Funktion zu entwickeln.

Eine rudimentäre Anwendung für Systemeinstellungen ist ebenfalls vorhanden. Zudem sollen mit weiteren Anwendungen künftig auch versteckte Einstellungen zugänglich gemacht werden.

Weitere Informationen sind auf der Homepage des Projekts(öffnet im neuen Fenster) und unter gnome3.org(öffnet im neuen Fenster) verfügbar. Eine LiveCD auf Basis von Opensuse steht dort zum Download zur Verfügung(öffnet im neuen Fenster) . Wer Opensuse 11.4 einsetzt, kann in den kommenden Tagen Gnome 3 aus dem entsprechenden Repository installieren. Der Desktop wird auch in Fedora 15 integriert, dessen Erscheinungstermin für Ende Mai 2011 geplant ist.


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