Übernahme: Texas Instruments zahlt 6,5 Milliarden Dollar für National

Texas Instruments(öffnet im neuen Fenster) (TI) kauft den Konkurrenten National Semiconductor(öffnet im neuen Fenster) für 6,5 Milliarden US-Dollar. Das gaben die Hersteller von analogen Chips am 4. April 2011 nach Handelsschluss an der Börse bekannt. Texas-Instruments-Chef Rich Templeton erklärte, sein Unternehmen habe 30.000 einzelne Produkte im Angebot, jährlich kämen 500 neue Produkte hinzu. Der Kauf von National Semiconductor erweitere die Produktpalette um 12.000.
Besonders interessiert ist Texas Instruments an Nationals Techniken für "mixed Signal Processing". Damit werden beispielsweise bei mobilen Funkbausteinen, wie denen in Handys, die analogen Leistungsverstärker zusammen mit digitalen Schaltkreisen in einem Chip integriert.
Wichtige Konkurrenten für Texas Instruments und National Semiconductor sind Analog Devices, Linear Technology und STMicroelectronics. Weil der Markt für analoge Chips weiterhin stark fragmentiert ist, werden keine Probleme durch die Wettbewerbsbehörden erwartet. Texas Instruments hat einen Weltmarktanteil von 14 Prozent, National Semiconductor kommt auf drei Prozent. Zusammen erwirtschafteten die Chiphersteller 2010 einen Jahresumsatz von 42 Milliarden US-Dollar. Texas Instruments erzielte im vierten Quartal 2010 einen Gewinn von 942 Millionen US-Dollar. National Semiconductor steigerte den Gewinn in seinem dritten Finanzquartal auf 59,4 Millionen US-Dollar.
National-Semiconductor-Chef Donald Macleod erklärte, dass das Unternehmen nicht nach einem Käufer gesucht habe. Texas Instruments habe mit 25 US-Dollar einen Aufschlag von 78 Prozent auf den Börsenkurs von National geboten. "Das bietet den National-Aktionären einen sehr überzeugenden Wertzuwachs" , sagte er in einer Telefonkonferenz. Die Übernahme soll in sechs bis neun Monaten abgeschlossen sein.
Texas Instruments wurde 1930 gegründet, National Semiconductor entstand im Jahre 1959. [von Achim Sawall und Nico Ernst]



