Xing: Chinesische Behörden sperren soziales Netz

Die Behörden in China haben den Zugang zu dem sozialen Netzwerk Xing gesperrt. Die Betreiber hätten in den vergangenen Tagen mehrfach Hinweise von Nutzern in China erhalten, dass der Dienst "gar nicht oder nur sehr unregelmäßig" erreichbar war, schreibt Marc-Sven Kopka, Leiter der Unternehmenskommunikation von Xing, im Unternehmensblog(öffnet im neuen Fenster) .
Keine technischen Ursachen
Die Probleme bestünden seit rund zehn Tagen. "Wir können mittlerweile technische Gründe ausschließen. Deshalb gehen wir davon aus, dass unser Service durch die sogenannte ' Great Firewall of China ' geblockt wird" , schreibt Kopka.
Xing ist nicht das einzige westliche Internetangebot, das derzeit Probleme in China hat. Seitdem sich in verschiedenen arabischen Ländern, darunter Tunesien und Ägypten , die Bürger gegen die Regierungen auflehnen, reagieren die Behörden in China zunehmend nervös.
Google Mail blockiert
Etwa zu der Zeit, als Xing die ersten Beschwerden erhielt, meldete Google, der Zugang zum Maildienst Google Mail werde blockiert . Google macht die chinesischen Behörden dafür verantwortlich. Gesperrt sind zudem die Dienste Twitter und Facebook, über die sich die Aufständischen in den arabischen Ländern organisiert haben, sowie das soziale Netz LinkedIn.
Seit der Jasmin-Revolution habe in China "die staatliche Onlineüberwachung deutlich zugenommen" , kritisierte die Organisation Reporter ohne Grenzen(öffnet im neuen Fenster) . Internetnutzer seien nach Demonstrationsaufrufen festgenommen worden. Webseiten seien gesperrt oder der Zugang zu ihnen gestört.
Anwälte eingeschaltet
Xing bemühe sich darum, das Angebot in China wieder erreichbar zu machen. "Wir haben bereits Anwälte eingeschaltet, die vor Ort in China sitzen, um das Problem zu lösen" , schreibt Kopka. Diese hätten ihnen jedoch "nicht viel Mut gemacht, dass es leicht sein würde" , Xing wieder zugänglich zu machen.



