Streit
Acer-Chef Gianfranco Lanci gefeuert
Gianfranco Lanci ist nicht mehr Chef des Computerherstellers Acer. Sein Abgang beendet einen seit Monaten anhaltenden Streit um die künftige Ausrichtung des taiwanischen Konzerns. Ein Nachfolger wird gesucht.

Acer trennt sich von seinem Vorstandschef Gianfranco Lanci. Der 57-Jährige verlasse mit sofortiger Wirkung das taiwanische Unternehmen, gab Acer am 31. März 2011 bekannt. Seine Nachfolge beim, gemessen an den Stückzahlen, zweitgrößten Computerhersteller der Welt tritt Aufsichtsratschef J.T. Wang an. Wang wird als Interimschef agieren, bis ein neuer Firmenchef gefunden ist. Lancis Abgang ist laut Acer das Ergebnis von Meinungsverschiedenheiten mit den Aufsichtsratsmitgliedern über die "künftige Entwicklung" des Unternehmens.
Acer hatte in der vergangenen Woche seine Quartalserwartungen gesenkt, weil die Notebooknachfrage weltweit unsicher sei. "Wir müssen unsere Geschäftsstrategie ändern, weil sich die Landschaft der PC-Industrie mit dem Aufstieg der Tablets und vieler verschiedener PC-Betriebssysteme stark geändert hat", sagte Wang. Acer wolle einer der Marktführer bei mobilen Internetgeräten werden, was Notebooks, Netbooks, Smartphones und Tablets einschließe. Acer wolle in diesem Jahr fünf bis sieben Millionen Tablets ausliefern, sagte er.
Der Italiener Lanci kam 1997 zu Acer, als der Konzern einen Konzernbereich von Texas Instruments übernahm. Im Jahr 2000 stieg er zum Europachef auf und übernahm 2004 den Chefposten von Wang. Sein Streit mit dem Aufsichtsrat zog sich schon über mehrere Monate hin.
"Der Aufsichtsrat hatte keine Wahl. Eine Entscheidung musste getroffen werden", erklärte Acer-Gründer Stan Shih der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Angesichts der Veränderungen im Marktumfeld waren Restrukturierungen und Änderungen unvermeintlich."
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