Tarifkonflikt
Bundesweite Streiks bei der Deutschen Telekom
Verdi hat die Tarifverhandlungen für 105.000 Beschäftigte der Deutschen Telekom abgebrochen und eine Ausweitung der Warnstreiks angekündigt. Die Konzernführung hatte zuvor ein Angebot vorgelegt, das Verdi-Verhandlungschef Schröder eine "Sauerei" nannte.

Am 16. Februar 2011 sind bundesweit rund 7.000 Beschäftigte der Deutschen Telekom in Warnstreik gegangen. Die Schwerpunkte lagen in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen, sagte Verdi-Sprecher Jan Jurczyk Golem.de.
Am 15. Februar 2011 wurden in Bayern rund 1.200 Beschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen. Der Schwerpunkt lag auf den Callcentern und zentralen Betrieben an den Telekom-Standorten Augsburg, Nürnberg, München, Landshut, Bamberg, Weiden, Regensburg, Schweinfurt und Würzburg. Dies habe zu Einschränkungen im Kundenservice geführt, erklärte Susanne Becker vom Fachbereich Telekommunikation bei Verdi Bayern. Weitere Warnstreiks seien für den 17. Februar 2011 geplant. Der Schwerpunkt liege dann auf dem technischen Service.
Die Gewerkschaft hatte die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten heute abgebrochen. Die Konzernführung schlug zuvor als erstes Angebot eine Lohnerhöhung von knapp 2,2 Prozent über 24 Monate vor. Auf das Jahr umgerechnet sind dies 1,08 Prozent. "Sauerei. Das ist nicht verhandlungsfähig, sondern eine Frechheit", sagte Verdi-Verhandlungsführer Lothar Schröder. Die Warnstreiks sollen nun ausgeweitet werden. Die Telekom sprach dagegen von einem "attraktiven und umfangreichen Angebot", das auch die Übernahme von 4.700 Auszubildenden und Nachwuchskräften in ein festes Anstellungsverhältnis beinhalte. Die Übernahmezahl sollte bis 2012 erreicht werden.
Verdi fordert für die Telekom-Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Ausbildungsvergütungen sollen um monatlich 70 bis 90 Euro angehoben werden. Die unteren Einkommensgruppen wollen monatlich mindestens 170 Euro mehr. Betroffen sind rund 105.000 Beschäftigte der Deutschen Telekom, der Telekom Deutschland GmbH und der T-Service-Gesellschaften. Betriebsbedingte Kündigungen soll die Telekom zudem ausschließen.
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