Entscheidung im Rechenzentrum
Dass es keine klaren Grenzen zwischen Assange-Loyalisten und Aufrührern gab, zeigt ein kleines Detail: Domscheit-Berg besitzt ein - nicht veröffentlichtes - Protokoll eines Chats, an dem er nach seiner Suspendierung ausdrücklich nicht teilnehmen sollte. Darin soll ihm Assange unter anderem unterstellen: "Daniel ist problematisch, ehrlich gesagt leidet er unter Wahnvorstellungen und ist böswillig (...)".
Der Deutsche wehrte sich weiter: Am 14. September 2010 fuhr er in das Rechenzentrum, in dem ein wichtiger Wikileaks-Server steht. In einer dramatischen Schilderung beschreibt er, wie er davon abgebracht wurde, den Server zu übernehmen - in welcher Form, schreibt er nicht. Assange soll vorher mit einem Notruf bei der Polizei gedroht haben, wenn Domscheit-Berg sich am Server zu schaffen machen würde.
Am darauffolgenden Tag verlässt Domscheit-Berg Wikileaks mit mehreren Mitarbeitern. Es folgt ihm eine nur als "Der Architekt" bezeichnete Person, die sich sonst im Hintergrund hielt, von der aber die wesentlichen Teile der technischen Infrastruktur von Wikileaks stammen sollen. Zusammen gründen diese beiden dann Openleaks, dessen Domain am 17. September 2010 registriert wird.
Openleaks, so schließt Domscheit-Berg sein Werk, solle eine viel neutralere Plattform sein und nicht gezielt aufbereitete und damit an sich schon politische Veröffentlichungen vorantreiben. Das Material, das die Openleaks-Gründer von Wikileaks mitgenommen haben, wollen sie nicht für ihre Leaks verwenden. "Wir verstehen uns als strukturell arbeitende Ingenieure, nicht als Medienstars oder global-galaktische Weltenretter. Man kann uns sogar langweilig finden. Uns würde das nicht stören. Hauptsache, das System funktioniert."
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Die Ereignisse überschlagen sich | Fazit |
""Defective by design"" - Es werden jetzt hoffentlich neue Plattformen kommen. Besser...
Aller Kriterien eines Stalkertrolls vorhanden. Weiter so CS. Zumindest habe ich dir die...
Richtig das fließen Geld zu einer Stiftung die angeblich Wikileaks unterstützt, dann...
Ja, Dir schon. ;) Na, das war jetzt bösartig. Ich denke mal, Golem will sich - im...