3D-Brillen
Drehen, bis der Bildschirm schwarz wird
Wer eine 3D-Brille zu Hause hat, kann sie zweckentfremden. Mit ihr lässt sich im Geschäft der Paneltyp von Bildschirmen bestimmen, wenn der Verkäufer nicht genau weiß, was er verkauft. Und der Monitor putzen: Ein Dreh, und der Dreck leuchtet.

Mit bestimmten 3D-Brillen lassen sich nicht nur Filme ansehen - ihre Polarisationsfilter machen zwei originelle Arten der Zweitverwertung möglich: die Bestimmung des Paneltyps und die Reinigung des Monitors - im Dunkeln. Dafür muss der Anwender einfach die Brille umdrehen, also von vorne hindurchschauen, und sie anschließend drehen, bis der Bildschirm schwarz wird - ein Effekt, der von Polarisationsfiltern von Kameras bekannt ist. Je nach Paneltyp geschieht das bei unterschiedlichen Drehwinkeln; bei einigen gar nicht. Golem.de hat das an zahlreichen Displays mit LC-Display und OLED-Technik ausprobiert.
- 3D-Brillen: Drehen, bis der Bildschirm schwarz wird
- Monitore mit Beschichtung nicht immer erkennbar
Benutzt wurde dafür eine Polarisationsbrille, wie sie in 3D-Kinos verwendet wird (Real D 3D), da sie am gebräuchlichsten ist. Außerdem wurde Nvidias Shutterbrille ausprobiert, die allerdings andere Effekte erzeugt als die Real-D-Brille. Blickt der Nutzer durch die Real-D-Brille, werden TN-Panel bei einer Rechtsdrehung um 135 Grad schwarz, VA-Panel bei 0 Grad - also in der Waagerechten - und IPS-Panel bei 90 Grad. An der nachfolgenden Tabelle lässt sich gut erkennen, dass sich so recht zuverlässig der Paneltyp bestimmen lässt.
Produktname | Ausrichtung | Paneltyp | Typ |
---|---|---|---|
Samsung 173p | 0° | VA | Bildschirm |
Eizo S1721 | 0° | VA | Bildschirm |
Samsung 940T | 0° | VA | Bildschirm |
Toshiba 42X3030 | 0° | VA | Fernseher |
Dell 2209WAf | 90 | IPS | Bildschirm |
Fujitsu P22W-5 | 90° | IPS | Bildschirm |
iPad | 90° (s. Text) | IPS | Tablet |
Wetab | s. Text | TN | Tablet |
Viewpad 7 | 135° | TN | Tablet |
Macbook Pro 13 | 135° | TN | Notebook |
HP 2740p | Regenbogeneffekt | - | Notebook |
Samsung N220 | 135° | TN | Netbook |
iPhone 4 | Regenbogeneffekt | IPS | Smartphone |
Samsung Galaxy S | 45° | OLED | Smartphone |
Google Nexus One | 45° | OLED | Smartphone |
Palm Pre | Regenbogeneffekt | - | Smartphone |
Nokia E55 | s. Text | - | Handy |
Motorola Razr V3 | s. Text | - | Handy |
Bei der inaktiven Nvidia-Shutterbrille müssen 45 Grad von den Werten abgezogen werden. Ohne diese Abweichung würde der Nutzer beim Blick auf ein VA-Panel mit der Shutterbrille in der Waagerechten ein schwarzes Bild sehen; die Shutterbrille wird in beiden Blickrichtungen dunkel.
Die Ausrichtung des Panels
Für die Displayanalyse mit 3D-Brille ist es notwendig zu wissen, in welcher Ausrichtung ein Panel verbaut wurde. Die meisten TN-Panel-Hersteller verarbeiten ihre Panels so, dass sie bei der Blickwinkelstabilität nach unten hin qualitativ abfallen. Bei Tablets ist allerdings schwer zu beurteilen, wo unten ist. Die Panels von Toshibas Folio 100, des WeTab und von Viewsonics Viewpad 7 fallen nach unten hin ab, wenn das Tablet in der Hauptposition, also quer, gehalten wird.
Anders ist das bei Sharps hierzulande nicht verfügbarem 5-Zoll-Tablet Galapagos. Hier ist das Panel um 270 Grad nach rechts gedreht, das Tablet wird allerdings primär hochkant gehalten; demzufolge wird aus dieser Position nach unten hin der Bildschirm schlechter.
Bei Tablets, die tatsächlich kein definiertes Unten haben, lässt sich besonders schwer herausfinden, in welcher Ausrichtung das Panel verbaut wurde. Beim iPad von Apple ist mit der 3D-Brille nicht zu unterscheiden, ob es sich um ein IPS- oder ein VA-Panel handelt. Hier hilft nur der Blick ins Datenblatt. Das Risiko, die Ausrichtung des Panels falsch zu beurteilen, besteht grundsätzlich bei jedem Gerät; allerdings ist es unwahrscheinlich, dass ein TN-Panel um 90 Grad nach rechts gedreht in einen Monitor eingebaut wird, da der Nutzer dann von links kaum noch ein Bild erkennen würde. Auch Vergleiche mit den Datenblättern der getesteten Geräte haben keinen Irrtum bei der Beurteilung mit der 3D-Brille aufgedeckt.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Monitore mit Beschichtung nicht immer erkennbar |
- 1
- 2
so hab ich's eigentlich auch verstanden: < http://de.wikipedia.org/wiki/OLED wobei hier...
TN-Panels senden normalerweise nur (linear) polarisiertes Licht aus. Also müsste das...
Ja, aber daran ist nicht nur das Display schuld :-)
Oder vor den Spiegel stellen und ein Auge zumachen und das andere offen lassen. Dann...
N900: Kein schwarz, leichte Färbung bei gewissen Ausrichtungen NDS: sowohl der obere als...