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Lieferstopp bei Mainboards, Rücknahme bei Samsung (Update 2)

Zwei Tage nach Intels Bekanntgabe eines Fehlers in allen Chipsätzen für Sandy-Bridge-Prozessoren reagieren weitere Hardwarehersteller und Händler. Viele liefern keine betroffenen Produkte mehr aus, mit Samsung hat der erste große PC-Hersteller einen Austausch angeboten.

Artikel veröffentlicht am ,
Asus P67 Sabertooth
Asus P67 Sabertooth

Samsung will einem Bericht des Wall Street Journal zufolge in den USA und Korea die von Intels Problem betroffenen und schon verkauften PCs zurücknehmen und den vollen Kaufpreis erstatten. Das werde auf Samsungs Bilanzen keine Auswirkungen haben, denn "die gesamten Zahlungen werden von Intel finanziert", sagte ein Samsung-Sprecher dem Journal.

Die deutschen Niederlassungen internationaler Hardwarehersteller reagieren inzwischen auch, teilweise jedoch mit Verzögerungen, weil durch das chinesische Neujahrsfest Entscheidungen aus den taiwanischen Zentralen fehlen. Gigabyte Deutschland hatte sich bereits dazu geäußert und die Auslieferung von Mainboards mit den defekten Serie-6-Chipsätzen gestoppt.

Asus verspricht Austausch oder Rücknahme

Von Asus gibt es inzwischen eine englische Erklärung, die eine Rücknahme bei Erstattung des Kaufpreises oder einen Austausch verspricht. Dazu will Asus registrierte Kunden direkt ansprechen, die Käufer eines Sandy-Bridge-Produkts können sich aber auch selbst an den Hersteller wenden. Alle internationalen Hotlines hat Asus auf einer eigenen Supportseite zusammengefasst.

Ähnlich verhält sich auf internationaler Ebene offenbar auch MSI. Gegenüber Bit-Tech in Großbritannien gab das Unternehmen an, dass vorerst ein Lieferstopp besteht. Vor einem generellen Rückruf wolle man aber noch die Modalitäten mit Intel klären. Händler hat MSI aber bereits angewiesen, keine Sandy-Bridge-Geräte mehr zu verkaufen.

Mindfactory nimmt Mainboards zurück

Das wirkt sich auch bei deutschen Versendern aus. Nach Alternates entsprechender Aktion hat auch Mindfactory alle betroffenen Produkte aus dem Angebot genommen. Zudem bietet das Unternehmen in seinem Forum auch eine Rücknahme gegen Gutschrift des Kaufpreises an. Wer sein Sandy-Bridge-Mainboard weiter benutzen will, soll es im zweiten Quartal 2011 gegen eine korrigierte Version kostenfrei austauschen können.

Erst dann werden, wie Intel erklärte, die neuen Versionen - vermutlich im Stepping B3 - der Chipsätze der Serie 6 in großen Stückzahlen zur Verfügung stehen. Dass diese in bereits existierende und verkaufte Mainboards und Notebooks eingebaut werden, dürfte eher die Ausnahme sein. Vielmehr wird dabei meist das ganze Mainboard getauscht.

Dass die Hardwarehersteller sich jetzt schnell kulant zeigen, liegt an Intels Versprechen, für den Fehler auch finanziell geradezustehen. Das Unternehmen hat dafür Rückstellungen von 700 Millionen US-Dollar gebildet, mit denen die Umtauschaktionen der Intel-Partner finanziert werden.

Zu einer generellen Rückrufaktion hat sich jedoch noch kein Unternehmen entschlossen. Den Kunden bleibt es selbst überlassen, ob sie das Risiko eines nicht mehr funktionierenden SATA-Ports eingehen wollen. Intel hatte dafür eine statistische Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent innerhalb von drei Jahren intensivem Gebrauch angegeben.

Nachtrag vom 2. Februar 2011, 14:55 Uhr

In einer bisher nur per E-Mail verbreiteten Erklärung kündigt Gigabyte an, alle bisher verkauften Sandy-Bridge-Mainboards kostenlos auszutauschen. Im Gigabyte-Forum findet sich darauf auch ein Hinweis, der aber nicht so ausführlich ist. Der Presseerklärung zufolge rechnet Gigabyte Ende April 2011 mit der Verfügbarkeit der korrigierten Boards. Die Käufer sollen sich dann an den Händler wenden, wo sie das Produkt erworben haben.

Einen ähnlichen Weg geht auch der Versender Alternate, der darauf auf seinen Webseiten hinweist. Käufer eines Sandy-Bridge-Mainboards können ihr Board bei Verfügbarkeit der überarbeiteten Versionen austauschen oder schon jetzt gegen eine Gutschrift zurückgeben.

Nachtrag vom 2. Februar 2011, 18:10 Uhr

Auch MSI verspricht nun einen Austausch von Sandy-Bridge-Produkten über den Händler, bei dem sie erworben wurden. Auch hier gilt: Bis April 2011 muss man sich gedulden. Neben einigen Mainboards ist bei MSI auch das Gaming-Notebook GT680 betroffen. Kunden können sich über die Adresse de-sandybridge@msi.com bei MSI melden.

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