Next Issue Media

US-Onlinekiosk steht vor der Eröffnung

Fünf US-Verlage wollen bald den seit längerem geplanten Onlinekiosk eröffnen, über den sie die digitalen Ausgaben ihrer Printprodukte anbieten wollen. Wegen Problemen mit Apples neuem Abonnementdienst verzögert sich unterdessen der Start der ersten iPad-Tageszeitung.

Artikel veröffentlicht am ,

Die fünf größten Magazinverlage in den USA wollen in den kommenden Monaten gemeinsam einen Onlinekiosk eröffnen, über den sie digitale Ausgaben ihrer Printprodukte verkaufen wollen. Das sagte Morgan Guenther, Chef des Joint Ventures Next Issue Media, im Interview mit dem Wall Street Journal. Die Verlage hatten das Projekt bereits vor über einem Jahr angekündigt, es zwischenzeitlich aber auf Eis gelegt.

Ausbau bis Sommer

Das Angebot wird voraussichtlich mit zwei Magazinen starten. Bis Sommer soll es deutlich ausgebaut werden: Bis dahin soll ein vollständiges Programm zur Verfügung stehen. Dazu kommen Spiele und Videos. Über Next Issue Media könnten die Verlage einen Leser von digitalen und gedruckten Produkten als denselben Kunden erkennen. Dadurch können sie ihm Kombiangebote aus Online- und Offlineinhalten machen, so dass er eine Zeitschrift sowohl auf Papier als auch auf dem mobilen Gerät lesen kann, ohne beide Ausgaben kaufen zu müssen.

Der Kiosk soll anfangs nur Nutzern offenstehen, die über ein Tablet mit dem Betriebssystem Android verfügen. Da Android eine offene Plattform ist, sei sie für Entwicklung und Vertrieb am besten geeignet, sagte Guenther, der zuvor Chef des Festplattenrekorderherstellers Tivo war. Später will Next Issue Media das Angebot auch Nutzern von Apple-Geräten zugänglich machen. Ursprünglich sollte der Onlinekiosk mit allen mobilen Geräte nutzbar sein - unabhängig von Betriebssystem und Bildschirmgröße.

Keine Kombiangebote für das iPad

Kritiker halten den Ausschluss von Next Issue Media für einen Fehler, da Apple derzeit den Tabletmarkt beherrscht. Inhalteanbieter haben sich auch schon darauf gestürzt und viele Apps im iTunes-Store eingestellt. Allerdings macht es das Unternehmen den Anbietern sehr schwer: So behält Apple mit 30 Prozent einen relativ hohen Anteil der Einnahmen. Um sich den zu sichern, untersage Apple Verlagen jetzt explizit, Kombiabonnements anzubieten, berichtet die niederländische Zeitung NRC Handelsblad. Verlage dürften künftig ihren Printabonnenten keinen kostenlosen Zugang mehr zu ihrer iPad-App bieten. Grund: Haben die Nutzer kostenlosen Zugang, bekommt Apple keinen Anteil am Verkaufspreis. Diese Regelung gilt ab 1. April. Verlage, die ihren Lesern weiterhin kostenlosen Zugang bieten, riskieren, dass die App aus dem App Store entfernt wird.

Außerdem können die Verlage über iTunes derzeit keine Abonnements ihrer Zeitungen und Zeitschriften anbieten, sondern nur Einzelausgaben. Diese sind online fast so teuer wie am Kiosk. Regelmäßiges Lesen auf dem iPad wird für Kunden deshalb teuer - ein Abonnement ist im Normalfall deutlich günstiger als die gleiche Zahl einzeln gekaufter Ausgaben.

Unmut bei Lesern und Verlegern

Das verursacht nicht nur bei den Lesern, sondern auch bei den Verlegern Unmut. Der häufigste Grund für Nutzer, eine App im iTunes-Store schlecht zu bewerten, sei die fehlende Möglichkeit, ein Abonnement abzuschließen, sagte David Carey, Chef der Zeitschriftensparte von Hearst, der New York Times. Hinzu kommt ein weiterer Punkt: Apple behält die Daten der Käufer. Für Verlage sind die Adressen von Abonnenten jedoch für Werbung sehr wichtig.

Für die Verleger ist das offensichtlich Grund genug, sich nach Alternativen umzusehen. Das iPad sei ein tolles Gerät und ein Vorreiter, sagte Condé-Nast-Chef Bob Sauerberg der Zeitung und fügte hinzu: "Wir sehen viele weitere tolle Geräte."

iPad-Zeitung lässt auf sich warten

Unterdessen haben das Medienunternehmen News Corportation und Apple den Start von The Daily verschoben. Das ist eine digitale Tageszeitung, die ausschließlich auf dem iPad erscheinen soll. Geplant war, dass News-Corporation-Chef Rupert Murdoch und Apple-Chef Steve Jobs The Daily am kommenden Mittwoch in San Francisco gemeinsam vorstellen.

Grund für den Aufschub ist der Abonnementdienst, den Apple vorbereitet. The Daily soll es im Abonnement geben. Den Dienst will Apple auch anderen Verlagen zu Verfügung stellen. Allerdings gibt es derzeit noch technische Schwierigkeiten, wie das Wall Street Journal von einem Informanten erfuhr. Die App der Tageszeitung funktioniere, der Abodienst ebenfalls. Aber die beiden kommunizierten noch nicht miteinander, sagte er. Das werde noch einige Zeit dauern. Eine andere Quelle sagte der Zeitung, das Problem zu lösen, werde eher Wochen als Monate in Anspruch nehmen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


LockerBleiben 17. Jan 2011

"Völlig unmöglich!" ;)

b pgxotxozxotyozx 17. Jan 2011

Als kluger rechercheur und gegen die preismafia sollte man immer die weltapp nennen, die...

Ich sach mal so 17. Jan 2011

die App irgendwo hinstecken. IMNSHO! Wer exklusiv mit Ruppert Murdoch gemeinsame Sache...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Grace Hopper Superchip
Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer

Computex 2023 Die Kombination aus Grace Hopper, Bluefield 3 und NVLink ergibt funktional eine riesige GPU mit der Rechenkapazität eines Supercomputers und 144 TByte Grafikspeicher.

Grace Hopper Superchip: Nvidia zeigt den DGX GH200 AI-Supercomputer
Artikel
  1. Cortex v9 & v5 GPU: Arm setzt für Mobile SOCs voll auf 64-Bit
    Cortex v9 & v5 GPU
    Arm setzt für Mobile SOCs voll auf 64-Bit

    Computex 2023 Handys sollten durch den Wegfall von 32-Bit schneller, sicherer und trotzdem deutlich sparsamer werden.

  2. Reiner Haseloff: Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag
    Reiner Haseloff
    Ministerpräsident fordert Nullrunde bei Rundfunkbeitrag

    Zwei Jahre soll der Rundfunkbeitrag eingefroren werden, die Zukunftskommission derweil Reformideen vorlegen, schlägt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident vor.

  3. Gefangen im Zeitstrom, verloren im All: Die zehn besten Sci-Fi-Serien der 1960er
    Gefangen im Zeitstrom, verloren im All
    Die zehn besten Sci-Fi-Serien der 1960er

    Sie sind die Klassiker, auf denen das ganze Genre aufbaut: die großen Science-Fiction-Serien der 1960er. Neben Star Trek gab es hier noch viel mehr.
    Von Peter Osteried

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Microsoft Xbox Wireless Controller 40,70€ • Lexar Play 1 TB 99,60€ • DAMN!-Deals mit AMD-Bundle-Aktion • MindStar: AMD Ryzen 9 5950X 429€, MSI RTX 3060 Gaming Z Trio 12G 329€, GIGABYTE RTX 3060 Eagle OC 12G 299€, be quiet! Pure Base 500DX 89€ • Logitech bis -46% [Werbung]
    •  /