Lightcycle und Panzer
Zwischendurch gibt es immer wieder Abschnitte, in denen der Spieler auf dem Lightcycle-Motorrad auf einer Piste Hindernissen, Gräben oder Gegnern ausweichen muss. Oder er jagt sich im Cyber-Panzer mit anderen größeren Gegnern die ebenso dicken wie virtuellen Geschosse um die Ohren - in beiden Fällen bereitet die Steuerung zwar keine großen Probleme, richtig rund fühlt sie sich aber wieder nicht an.
Grafisch löst das Programm nur dann Begeisterung aus, wenn man sich ernsthaft für die Schattierungen zwischen Blaugrau, Graublau, Dunkelblaugrau oder Blaudunkelgrau interessiert. Sprich: Tron Evolution sieht die meiste Zeit ziemlich gleich aus - nämlich trist. Eigentlich könnte die verwendete Unreal Engine 3.0 deutlich mehr, aber Abwechslung in Form und Farbe etwa durch einen vorwiegend grünen Abschnitt gibt es viel zu selten. Auch die Animationen von Anon und den Gegnern sind bestenfalls okay, Effekte und Zwischensequenzen ebenfalls.
Neben der Kampagne gibt es einen nicht sehr umfangreichen, aber gut gemachten Multiplayermodus. Es gibt vier Maps, zwei konzentrieren sich auf klassische "Disintegration" (statt Deathmatch), in den beiden anderen können sich die bis zu zehn Spieler zusätzlich auf Tastendruck in Fahrzeuge wie die Lightcycles verwandeln und sich beispielsweise mörderische Rennen liefern. Weitere Karten sind zum Download erhältlich - zum Preis von jeweils rund drei Euro.
Tron Evolution ist ab dem 20. Januar 2011 für Xbox 360, Playstation 3 und Windows-PC erhältlich. Der Preis der Konsolenversion liegt bei rund 60 Euro, die PC-Fassung kostet rund 30 Euro. Letztere benötigt unter Windows XP laut Hersteller 1 GByte RAM, unter Vista und 7 müssen es 1,5 GByte sein. Bei der CPU wird ein Intel Pentium D 3,0 GHz oder ein AMD Athlon 64 X2 3800+ vorausgesetzt, als Grafikkarte wird mindestens eine Nvidia 8800 GT oder ATI Radeon HD 3870 empfohlen. Auf der Festplatte belegt das Spiel rund 10 GByte. Die USK hat für das vollständig lokalisierte, nicht entschärfte Programm eine Freigabe ab zwölf Jahren erteilt.
Fazit
Tron Evolution bietet trotz des spannenden Szenarios gerade mal Mittelmaß. Die Grafik wirkt in weiten Teilen trist und detailarm, die Handlung ist verwirrend und es gibt kaum Abwechslung. Vor allem aber machen die unzähligen Parcours-Hüpf- und -Sprungpassagen wenig Spaß. Gute Ideen gibt's da nur alle paar Stunden, die Steuerung ist unpräzise und hakelig, oft fehlt die Übersicht - Prince of Persia oder Assassin's Creed kriegen das um Längen besser hin.
Auch das auf den ersten Blick komplexe Kampfsystem mit seinen teils schicken Animationen funktioniert nicht richtig gut, denn letztlich führt fast immer schnelles und ausdauerndes Knöpfchendrücken zum Erfolg gegen die langweilig agierenden KI-Feinde. Der Multiplayermodus ist immerhin gelungen, insbesondere die Lightcycle-Rennen gegen menschliche Opponenten machen Spaß. Unter dem Strich mag Tron Evolution etwas besser sein als das typische "Spiel zum Film" - ein gutes Programm ist es nicht.
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Spieletest Tron Evolution: Fehler in der Systemarchitektur |
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"Tron" aus dem Jahre 1982 gehört durchaus zu den Klassikern der Filmgeschichte. In diesem...
Du verwechselst da etwas, bei Star Wars sind es Filme zu den Spielen bzw. dem Spielzeug...
Nene, ich meine schon die neueren. Zumindest auf dem PC war das Teilweise schon echt...
ich empfehle als therapiemaßnahme tron ansehen, dann 2.0 zocken - das senkt den blutdruck...