Trotz Umsatzwachstum
SAP leidet unter Milliardenstrafe in den USA
SAP hat im letzten Quartal den Umsatz überraschend stark gesteigert. Doch die Rekordstrafe in den USA trifft den Softwarehersteller hart. Neueinstellungen soll es 2011 kaum geben.

SAP hat am 14. Januar 2011 erste Ergebnisse zum vierten Quartal 2010 vorgelegt. Danach stiegen die Softwareerlöse von 1,12 Milliarden Euro auf 1,50 Milliarden Euro, die Serviceumsätze legten von 2,57 Milliarden Euro auf 3,26 Milliarden Euro zu. Die Analysten hatten ein weniger starkes Wachstum erwartet. "Wir freuen uns, das beste Umsatzquartal für Software in der Geschichte der SAP bekanntzugeben", sagte Bill McDermott, der zusammen mit Jim Hagemann Snabe den Konzern führt. Der Hersteller von Unternehmenssoftware habe ein starkes Wachstum in allen Regionen und Kundensegmenten erreicht. In das Ergebnis flossen erstmals auch die Umsätze des Herstellers von Datenbanken und mobilen Softwareanwendungen Sybase mit ein, den SAP im Mai 2010 gekauft hatte.
Im gesamten Geschäftsjahr 2010 stieg der Softwareumsatz um 25 Prozent auf 3,26 Milliarden Euro. Die Serviceerlöse wuchsen um 19 Prozent auf 9,78 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz lag bei 12,45 Milliarden Euro; ein Zuwachs um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
SAP teilte jedoch mit, dass der Tomorrownow-Rechtsstreit in den USA das operative Ergebnis für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2010 "signifikant negativ beeinflusst". Im Prozess um Urheberrechtsverletzungen durch die ehemalige SAP-Tochter Tomorrownow hatte ein US-Gericht Oracle Schadensersatz in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar zugesprochen. Zusätzlich werden Zinsen in Höhe von 16,5 Millionen US-Dollar fällig. Die Angaben zum Unternehmensgewinn und weitere detaillierte Ergebnisse zum vierten Quartal und zum Gesamtgeschäftsjahr wird SAP am 26. Januar 2011 vorlegen.
Laut einem Bericht der Financial Times Deutschland hatte Vorstandsmitglied Angelika Dammann die SAP-Bereichsleiter angewiesen, auch 2011 möglichst keine neuen Mitarbeiter anzuwerben. Frei werdende Stellen sollten möglichst intern besetzt, nur selektiv solle neu eingestellt werden. "SAP will sein internes Potenzial ausnutzen und möglichst seine eigenen Leute weiterentwickeln", bestätigte ein Sprecher des Unternehmens. Durch die Übernahmen von Sybase kamen 4.000 Menschen ins Unternehmen. Ende September hatte SAP weltweit knapp 53.000 Beschäftigte.
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Hhhmmm. Schwarzer Block?
Eben! Am besten überflüssige "Mitesser" in den USA rausschmeißen!