Playstation 3

"GeoHot" und weitere Hacker im Visier von Sony

"Irreparabler Schaden" ist laut Sony durch George 'GeoHot' Hotz und weitere Hacker entstanden, die den Kopierschutz der Playstation 3 geknackt haben. Jetzt eröffnet das Unternehmen einen wahrscheinlich langwierigen Rechtsstreit.

Artikel veröffentlicht am ,
Playstation 3: "GeoHot" und weitere Hacker im Visier von Sony

"Legal Trouble" - "rechtliche Probleme" steht derzeit als Titel über der Webseite von George 'GeoHot' Hotz. Der Hacker hatte Anfang Januar 2011 den "Metldr Key" für die Playstation 3 veröffentlicht und damit effektiv den Kopierschutz der Konsole geknackt. Vor einem Gericht in San Francisco hat jetzt Sony Computer Entertainment of America (SCEA) eine Verfügung gegen Hotz und einige teils namentlich genannte, mutmaßliche Mitglieder der Hackergruppe Fail0verflow eingereicht - auf der Basis von deren Arbeit hat Hotz den "Metldr Key" herausgefunden. Hotz hat - ebenso wie Fail0verflow - Links auf mehrere der von SCEA eingereichten PDF-Dokumente veröffentlicht: eine Motion for TRO, eine Proposed Order und eine Complaint.

 
Video: Video von Geohot Jailbroken PS3 3.55 with Homebrew

In den Schriftsätzen verlangt SCEA von dem Gericht eine Verfügung, dass Hotz und die anderen Beschuldigten alle Materialien, Links und Dateien löschen, mit denen es möglich ist, nicht autorisierte Software auf der Playstation 3 zu betreiben. Außerdem soll Hotz alle Daten, Rechner und Datenträger, die mit seinem Hack in Verbindung stehen, an die Anwälte von Sony übergeben. Die Verfügung stellt noch keine weitergehenden Forderungen, etwa im Hinblick auf Strafen oder Schadensersatz - Sony will derzeit nur, dass die Hacker ihre "unerlaubten Tätigkeiten" einstellen, weil sie gegen den Digital Millenium Copyright Act und den Computer Fraud and Abuse Act verstießen. Damit möchte das Unternehmen offenbar verhindern, dass die Keys noch weitere Verbreitung finden.

Allerdings weist Sony darauf hin, dass die Hacker in jedem Fall enormen Schaden verursachten. Man habe hunderte von Millionen an Dollar in das System investiert, aber bereits jetzt würden Schwarzkopien auf Basis der Daten von Geohot und Fail0verflow veröffentlicht. "Die Piraterie führt letztlich zu Umsatzausfällen bei SCEA und anderen Publishern von Videospielen, weil eine enorme Anzahl von Konsumenten natürlich kostenlose Kopien von Games bevorzugt, anstatt Geld für die Originale auszugeben", schreiben die Anwälte. Weiterer Probleme entstünden, weil die Beziehungen zwischen SCEA und den Spielentwicklern beschädigt würden. Sony deutet an, dass es noch ein paar weiterhin geheime Keys für die Playstation 3 gebe - aber letztlich sei der Schaden nicht mehr reparierbar.

Wahrscheinlich sind die Verfügungen nur ein erster Schritt von SCEA in einem längeren Rechtsstreit. Die Anwälte von Sony verweisen unter anderem darauf, dass Hotz möglicherweise auch finanzielle Ziele hätte. Er habe mit einem Hinweis auf seiner Webseite versucht, eine Anstellung bei Sony zu bekommen. Hotz hatte dort geschrieben: "Wenn ihr wollt, dass eure nächste Konsole sicher ist, nehmt Kontakt mit mir auf." - was man allerdings auch als schlechten Scherz verstehen kann. Außerdem verweisen die Juristen darauf, dass er sich über Folgen seiner Handlungen sehr bewusst gewesen sei: Zwar habe er mehrfach gesagt, dass er Softwarepiraterie hasst, aber die Keys dennoch veröffentlicht.

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keineahnungvonnix 11. Feb 2011

gibts ein alternativ betribssystem für den dsi????

europäer 14. Jan 2011

Es ist mit den Hackern und den "Technik-begeisterten" wie mit den Hunden. Warum lecken...

trombosenhans 14. Jan 2011

Zwei Schlüssel? Alte Spiele mit altem (geknacktem) Schlüssel, neue mit neuem Schlüssel.

Score 13. Jan 2011

Fail0verflow halt, oder?!



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