Serverprozessor
Nächster Itanium "Poulson" mit 50 MByte Cache und 8 Kernen
Intels in 32 Nanometern Strukturbreite hergestellter Itanium, der für 2012 erwartete "Poulson", wird die rekordverdächtige Menge von 50 MByte Cache besitzen. Dies geht aus dem Programm der Halbleiterkonferenz ISSCC hervor.

Anfang 2010 hatte Intel den Jahre verspäteten Tukwila vorgestellt und bekräftigt, am Konzept der Itanium-Prozessoren noch zehn Jahre festhalten zu wollen. Dafür soll es rund alle zwei Jahre neue Modelle geben, und folglich sind ein Jahr nach dieser Ankündigung wieder ein paar Informationen fällig, um die kleine Schar der Itanium-Anwender bei Laune zu halten.
Intel nutzt dafür die International Solid State Circuits Conference (ISSCC), die Ende Februar 2011 in San Francisco stattfindet. Im Konferenzprogramm (PDF Seite 19) finden sich jetzt schon die wichtigsten Eckdaten des nächsten Itanium, der bisher nur unter dem Codenamen "Poulson" bekannt ist.
Demnach soll der Chip acht Kerne besitzen, die zusätzlich Hyperthreading beherrschen. Zusammen mit 50 MByte Cache - wie dieser aufgeteilt ist, verrät Intel noch nicht - kommt der Prozessor auf 3,1 Milliarden Transistoren. Er ist damit rund 50 Prozent größer als Nvidias Fermi (GF100), der als größtes Die in Serienfertigung gilt. Mit über 544 Quadratmillimetern wird Poulson den Fermi auch in dieser Disziplin schlagen.
Dabei ist jedoch zu beachten, dass Fermi in 40 Nanometern Strukturbreite gefertigt wird und Poulson mit 32-Nanometer-Technik hergestellt werden soll. Der aktuelle Tukwila alias Itanium 9300 wird mit 65 Nanometer breiten Strukturen gefertigt, die 45-Nanometer-Generation überspringt Intel bei den Itaniums.
Ringbus wie bei Sandy Bridge
Offenbar will Intel bei Poulson einige Entwicklungen seiner x86-Prozessoren auf die Itaniums umsetzen. Das ISSCC-Programm erwähnt nämlich ein "ring based system interface", und einen ähnlichen Ringbus gibt es auch bei Sandy Bridge, der nächsten Generation der Core-i-Prozessoren. Zusätzlich soll Poulson auch einige neue Schnittstellen besitzen, die von Prozessor zu Prozessor Transfers von bis zu 128 GByte/s erlauben. Im Serverumfeld gilt diese Angabe in der Regel für Verbindungen von Sockel zu Sockel und durch die Caches, welche die CPUs kohärent verwalten. Bisher verwendet Intel für die Itaniums QPI als Schnittstelle.
Die Speicherbandbreite fällt da auf den ersten Blick mit bis zu 45 GByte/s geringer aus, das hat aber einen einfachen Grund: Intel setzt bei Tukwila, Poulson und dessen Nachfolger Kittson auf DDR3-Speicher, der im Rahmen der JEDEC-Spezifikationen kaum schneller wird. Mit den bei früheren Itaniums und auch Xeonx eingesetzten FB-DIMMS konnte sich Intel wegen ihrer hohen Kosten und großer Leistungsaufnahme nicht viele Freunde machen.
Poulson und Kittson sollen zudem sockelkompatibel werden, Intel hatte den Steckplatz FCLGA1248 erst mit Tukwila eingeführt. Damit und durch den Standardspeicher will Intel der Itanium-Plattform noch ein langes Leben bescheren, auch wenn sie im ursprünglich angepeilten Supercomputerumfeld zunehmend von x86-Prozessoren und GPUs bedroht wird.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Jetzt wechselst du aber das Thema. Ich könnte auch über den Unterschied zwischen...
Wer hat behauptet, dass Prozessoristan ein Land ist? Es handelt sich selbstverständlich...
Wofür braucht ein Server eine starke GPU? Da wo Intel von Leistung spricht, ist Apple...
Die Angabe laesst vermuten, dass es sich um 50 MB insgesamt handelt. Wenn jeder der 8...