Flughafen Hamburg
Körperscanner kapitulieren vor Kleidung
Der Test der Körperscanner am Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel verläuft aus Sicht der Befürworter nicht sehr erfolgreich: Zu viele Kleidungsstücke oder Falten irritieren die Geräte. Jeder Passagier, der durch den Körperscanner geht, muss anschließend noch einmal auf konventionelle Art und Weise kontrolliert werden.

Seit Ende September 2010 testet die Bundespolizei am Hamburger Flughafen sogenannte Körper- oder Nacktscanner. Doch nach knapp zwei Monaten arbeiten die Geräte offensichtlich alles andere als zuverlässig, wie der Hamburger Radiosender NDR 90,3 berichtet.
Undurchdringlich
So sind die Scanner zum Teil nicht in der Lage, die Kleidung zu durchdringen. Trägt ein Passagier mehrere Kleidungsstücke übereinander, liefern die Geräte zuweilen keine zuverlässigen Ergebnisse. Die Passagiere müssen dann Teile ihrer Kleidung, etwa Strickjacken oder Pullover, ausziehen.
Allerdings kamen die Geräte auch mit weniger Kleidern nicht gut zurecht: Sie lassen sich von Falten aus dem Konzept bringen und melden diese fälschlich als verdächtige Stelle. Derzeit wird jeder Passagier, der einen der Körperscanner passiert, von Hand und mit dem Metalldetektor nachkontrolliert.
Neue Software
Die Bundespolizei hat dem Hamburger Sender diese Fehler bestätigt. Eine neue Software sollte diese beheben. Diese sollte bereits vor Wochen verfügbar sein, ist aber immer noch nicht einsatzbereit.
Der Einsatz der Körperscanner, die auch Nacktscanner genannt werden, ist höchst umstritten. Da auf den Bildern alle Details des Körpers erkennbar sind, sehen Datenschützer darin einen massiven Eingriff in das Persönlichkeitsrecht und eine Verletzung des Schamgefühls. Anfang des Jahres protestierten Mitglieder der Piratenpartei an mehreren Flughäfen in Unterwäsche gegen die Scanner. Einige Politiker, die anfangs den Geräten kritisch gegenüberstanden, änderten ihre Haltung jedoch nach dem gescheiterten Attentat auf eine US-Verkehrsmaschine Ende 2009.
Gesundheitsrisiko
Allerdings verletzen die Körperscanner nicht nur die Privatsphäre. In den USA, wo die zuständige Behörde, die Transportation Security Administration, an 65 Flughäfen Körperscanner mit Röntgenstrahlen einsetzt, hat kürzlich ein Radiologe vor möglichen Gesundheitsschäden gewarnt. Die Dosis sei zwar gering, aber Röntgenstrahlen seien nie gut für den Körper. Statistisch gesehen könnten sie Hautkrebs verursachen. Hierzulande kommen allerdings nur Systeme zum Einsatz, die im Terahertzbereich arbeiten.
Der Hamburger Test mit den Scanner soll noch bis Ende März laufen. Dann wollen die Behörden über einen Einsatz der Geräte entscheiden. Der Gang durch den Scanner ist freiwillig. Die Passagiere in Fuhlsbüttel können sich weigern, sich von den Körperscannern durchleuchten zu lassen.
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Sein Beitrag. Nicht meiner.
Na, das nenn ich klasse Technik. Für den Nacktscanner muss man sich nun also nackt...
Das sind Bilder von alten Geräten, sozusagen aus der ersten Generation. Man sieht es an...
Eigentlich wollte ich damit nur auf dieses grenzdebile, aber leider auch sehr...