AMD-Vize Rick Bergman im Interview
"Wir arbeiten an vier GPUs parallel"
Im Gespräch mit Golem.de erklärt AMDs Produktchef, warum es vor dem Marktstart einer neuen Grafikgeneration zahlreiche Leaks geben muss: Sein Unternehmen hat bereits mehrere tausend Radeon 6000 ausgeliefert. Das Design von eigenen Kühllösungen ist ebenfalls bereits freigegeben, sagte Bergman weiter.

Rick Bergman ist ein Urgestein der Grafikszene. Im Jahr 2001 holte ihn ATI von S3 ins Unternehmen, und seit der Übernahme von ATI durch AMD 2006 war er zunächst für alle Grafikprodukte zuständig. Inzwischen ist Bergman für alle Prozessoren und Grafikchips bei AMD verantwortlich.
Kurz nach den Präsentationen zur Vorstellung der Radeon 6850 und 6870 gab der Ingenieur Golem.de ein kurzes Interview zu AMDs neuer Grafikgeneration. Die neuen Karten hatten im Vorfeld für beispiellose Spekulationen in Onlinemedien gesorgt, was Bergman aber gar nicht recht ist.
Der Manager verneint, dass dahinter einer PR-Taktik steckt, um neue Produkte noch vor Marktstart in die Schlagzeilen zu bringen. Vielmehr seien diese Leaks unvermeidlich, weil AMD laut Bergman schon "abertausende von Grafikkarten" an die Firmen verschickt habe, die sie unter eigenem Namen vertreiben werden. "Man muss heute einfach einen Hard Launch durchführen", sagte Rick Bergman.
Er spielte damit auf die jahrelang von GPU-Herstellern gepflegte Tradition des "Paper Launch" an, bei dem neue Produkte nur angekündigt werden. Die Auslieferung konnte dabei dann oft erst Monate später erfolgen. Das Gegenteil ist ein "Hard Launch": Zum Termin der offiziellen Ankündigung sind die Karten auch lieferbar, wobei die ersten Chargen dann aber meist schnell ausverkauft sind.
Neben Radeon 6850 und 6870, die auf demselben Die basieren, entwickelt AMD bereits zwei weitere Chips der Serie 6000, sagte Bergman weiter: "Wir arbeiten an vier GPUs parallel". Eine davon ist als Cayman schon angekündigt, bei den anderen beiden wollte sich der AMD-Vize noch nicht festlegen. "Typischerweise ist die nächste dann aber für Notebooks", deutete Rick Bergman an. "Auch wenn man die im Markt kaum wahrnimmt: Sie sind fast fertig", sagte er weiter.
Als Fusion will AMD im nächsten Jahr CPU und GPU verschmelzen. Davon werden aber zunächst nur die bekannten Anwendungen profitieren: Video- und Bildbearbeitung nannte Rick Bergman als Beispiel, aber auch neue Benutzerschnittstellen. Als Inspiration dafür soll unter anderem die bei Konsolen beliebte Bewegungssteuerung dienen. Um die auszuwerten, ist viel Rechenleistung nötig, die auch die GPU bereitstellen könnte, sagte Bergman. Welche Unternehmen neue Eingabemethoden mit Hilfe der GPU entwickeln sollen, gab der AMD-Manager aber nicht an.
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Die CPUs in den Notebooks sind auch die selben Chips wie in den Desktops. Ok, das war...
Was OpenCL mit KDE zu tun haben soll, ist mir schon schleierhaft. Wüsste nicht, welche...