Webcam-Schülerüberwachung
US-Schule zahlt 600.000 US-Dollar (Update)
Der Webcam-Skandal im US-Schulbezirk Lower Merion School geht mit einem Vergleich zu Ende. Hauptnutznießer ist der Anwalt der Schüler.

In der Auseinandersetzung um die private Überwachung von Kindern per Webcam im US-Schulbezirk Lower Merion School ist ein Vergleich geschlossen worden. Die Schulverwaltung zahlt demnach 600.000 US-Dollar an zwei Schüler und deren Anwalt Mark Haltzman. Das gab der Aufsichtsrat der Schule, David Ebby, bekannt.
Damit geht eine über acht Monate dauernde Auseinandersetzung wahrscheinlich zu Ende. Eltern hatten geklagt, weil Webcams in den Macbooks der Schüler als Überwachungskameras eingesetzt worden seien. Bis zu 58.000 Überwachungsbilder aus dem privaten Bereich seien in zwei Jahren aufgenommen worden, so der Bericht eines Teams von Rechts- und IT-Experten. Die Kameras waren für die IT-Abteilung des Schulbezirks aus der Ferne jederzeit aktivierbar. Geklagt hatten Michael und Holly Robbins, deren 15-jähriger Sohn Blake auf die Harriton High School geht, und der ehemalige Schüler Jalil Hasan. Die Schülernotebooks waren seit 2008 an die fast 2.300 Schüler ausgegeben worden, die diese auch mit nach Hause nehmen durften.
Die Schulleitung verteidigte sich, die Webcams seien nur eingeschaltet worden, wenn eines der Macbooks als gestohlen oder verloren gemeldet wurde, was sehr oft vorkam. Mit der ersten Klage wurde die Überwachungstechnik abgeschaltet, zwei Techniker vom Dienst suspendiert, ein Expertenteam zur Untersuchung des Vorgangs eingesetzt und eine Entschuldigung an die Eltern und Schüler ausgesprochen.
Zu einer Anklage durch die Staatsanwaltschaft kam es nicht. Die über sechs Monate laufenden Ermittlungen hätten keinen Anhaltspunkt dafür geliefert, dass es zu Straftaten gekommen sei, so der Staatsanwalt im August 2010.
Blake Robbins bekommt aus dem Vergleich 175.000 US-Dollar auf ein Treuhandkonto ausgezahlt. Jalil Hasan, der die Schule im Juni 2010 abgeschlossen hatte, erhielt 10.000 US-Dollar. Der Anwalt Haltzman bekommt 425.000 US-Dollar. Der Versicherer der Schule, Graphic Arts Mutual Insurance, trägt einen Schaden von bis zu 1,2 Millionen US-Dollar.
"Wir denken mit der Einigung eine Lösung gefunden zu haben, die uns erlaubt, im Sinne der Schüler, des Steuerzahlers und des gesamten Schulbezirks voranzukommen", so Ebby.
Nachtrag vom 12. Oktober 2010, 17:09 Uhr
Bereits im September 2010 hatte Golem.de berichtet, dass dem Anwalt Haltzman 260.000 US-Dollar zugesprochen wurden. Dabei handelte es sich um eine Zahlung, die Teil des jetzigen Vergleichs ist. Haltzman sagte Golem.de heute: "Die 425.000 US-Dollar sind die Gesamtheit der Gebühren und Kosten, die unser Büro im Rahmen des Vergleichs bekommt."
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ist mir bekannt ... - aber hier ist ja eher das Mandant etwas beteiligt ... lol
@nano12 mit solchen leuten brauchst du gar nicht diskutieren XD die denken auch sicher...
man hat doch ziemlich klar gemacht das da die schüler ausspioniert wurden. immerhin haben...
ein schüler hat Süßigkeiten gegessen, so was ähnliches wie M&M, das wurde dann als Drogen...