Intel-Chef
Paul Otellini sieht verpasste Chancen bei Smartphones
Schlaue Telefone sind in - und der Atom-Prozessor ist noch in keinem relevanten Gerät verbaut. Dafür macht Intels CEO Paul Otellini eine zu späte Entwicklung von Handheld-CPUs verantwortlich. Sein Konzern hätte schon vor sieben Jahren damit anfangen sollen, sagte er in New York.

Bloomberg zitiert Otellini mit den Worten: "Ich wünschte, ich wäre schlau genug gewesen, vor sieben Jahren damit anzufangen, dann wären wir jetzt in einer guten Position, aber das war ich nicht". Intels Chef bezieht sich dabei auf die Entwicklung des Atom-Prozessors, der nach seinen Worten erst 2011 in Smartphones auftauchen soll. Öffentlich bekannte Kooperationen dafür gibt es bisher nur zwischen Intel, LG und Nokia.
Otellinis Zeitrechnung ist dabei nicht aus der Luft gegriffen, denn üblicherweise dauert die Entwicklung eines neuen Prozessordesigns mindestens zwei Jahre. Hätte Intel also 2003 mit dem Atom angefangen - als noch nicht einmal die sparsame Core-Architektur absehbar war -, so wären die ersten Chips frühestens 2005 für die Entwickler verfügbar gewesen. Ausgehend von einem Jahr bis zur Serienreife und einem weiteren für die Massenproduktion von Smartphones hätte so das erste Intel-Telefon 2007 auf den Markt kommen können.
Im selben Jahr stellte aber Apple das iPhone vor, das den Markt für Smartphones stark belebte. In allen Apple-Handys und den Android-Alternativen steckt bisher ein Prozessor mit ARM-Kern, mal mehr, mal weniger vom Handyhersteller angepasst. Wiederum genau ein Jahr später kündigte Intel aber den Atom-Prozessor mitsamt einer Roadmap an, die zwei Jahre in die Zukunft reicht. Dadurch war die Konkurrenz endgültig aufgeschreckt.
Intel musste seine Pläne mehrfach korrigieren, aktuell soll der in 32-Nanometer-Technik gefertigte "Medfield" endgültig fit für Smartphones sein. Der von Otellini genannte Zeitpunkt von 2003 für die Entwicklung eines Handyprozessors hat zudem noch einen pikanten Nebenaspekt: Bereits 2002 führte der inzwischen zu EMC gewechselte damalige CTO Pat Gelsinger auf dem IDF den Prototyp eines Smartphones vor, der mit WLAN, GPS und anderen Funktionen dem entspricht, was die Anwender heute von solchen Geräten erwarten. Das Gerät sah jedoch wie ein klobiges Handy im Riegelformat aus, und eine grafische Benutzeroberfläche hatte es auch noch nicht.
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