Wikileaks
Zwei weitere Aktivisten treten zurück
Wikileaks hat nach Daniel Domscheit-Berg zwei weitere Mitarbeiter verloren: Herbert Snorrason trat aus Unmut über den Weggang Domscheit-Bergs zurück. Außerdem ging ein Programmierer.

Vor wenigen Tagen hatte der deutsche Wikileaks-Sprecher Daniel Domscheit-Berg seinen Rücktritt bekanntgegeben. Als Aktivist hatte er sich Daniel Schmitt genannt. Auf der Wikileaks-Twitter-Seite war hingegen gemeldet worden, Domscheit-Berg sei schon einen Monat zuvor beurlaubt worden.
- Wikileaks: Zwei weitere Aktivisten treten zurück
- Kritik unerwünscht
Nun trat auch Snorasson zurück - aus Protest über dem Umgang von Wikileaks-Gründer Julian Assange mit Domscheit-Berg. Außerdem verabschiedete sich ein Programmierer von Wikileaks.
Snorrason war für die geheimen Chatrooms bei Wikileaks verantwortlich. Aus einem Chatprotokoll einer Unterhaltung zwischen Assange und Domscheit-Berg geht hervor, dass der ehemalige Wikileaks-Sprecher von Assange verdächtigt wurde, Interna anderer Wikileaks-Aktivisten an das Nachrichtenmagazin Newsweek weitergegeben zu haben.
Kritiker geopfert
Aus den internen Beratungen geht hervor, dass eine Gruppe von Wikileaks-Mitarbeitern Assanges Äußerungen im Rahmen seiner Anklage wegen Belästigung in Schweden kritisiert hat. Assange hatte über die Wikileaks-Webseite eine Verschwörung gegen ihn als Grund für die Anschuldigungen verantwortlich gemacht. Die Mitarbeiter hatten daraufhin Assange nahegelegt, bis zur endgültigen Klärung seine öffentlichen Auftritte zu reduzieren. Inzwischen wurde der ursprüngliche Vorwurf der Vergewaltigung gegen Assange widerrufen, er darf Schweden auch verlassen. Die Ermittlungen gegen ihn wegen der Belästigung einer Frau laufen aber weiter.
In dem Chat kritisierte Domscheit-Berg Assanges autoritäre Art und warf ihm vor, ihn als Boten schlechter Nachrichten aus den eigenen Reihen zu opfern. Er sprach von einem schweren Vertrauensverlust und hielt Assange vor, dessen Unterstützung schwinde auch in den eigenen Reihen. Assange beurlaubte Domscheit-Berg daraufhin für einen Monat, gab ihm aber die Möglichkeit, später gegen die Beurlaubung Einspruch einzulegen. Da ein solcher Termin für eine "Anhörung" Domscheit-Bergs bei Assange aber nie stattfand, trat Domscheit-Berg zurück.
Das Chatprotokoll wurde dem Nachrichtenportal Wired.com zugespielt. Domscheit-Berg sei nicht für die Veröffentlichung des Protokolls verantwortlich, schreibt Wired.com, bestätige aber den Inhalt.
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Kritik unerwünscht |
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Ich empfehle einen interessanten Artikel von William Engdahl bei kopp online,der stimmt...
... sicher. Die Frage ist nur, ob die Agencies es geschafft haben, Leute innerhalb von...
Das ist das Ende der Wikiprawda! Selbst hochrangige Vertreter sehen das Konzept als...
Naja ich kann mir gut vorstellen, dass der Behörden- und Geheimdienstdruck mittlerweile...