Glasfasernetz
Telekom-Konkurrenz begrüßt Zwangsöffnung
Die EU-Kommission will, dass große Glasfasernetzbetreiber ihren Konkurrenten zu regulierten Preisen Zugang gewähren. Europa ist bei Fiber-To-The-Home und Fiber-To-The Building stark abgeschlagen. VATM und Breko begrüßen den Vorstoß.

Die EU-Kommission hat heute ihr Breitbandpaket vorgestellt, das Glasfasernetzbetreiber mit großer Marktmacht zwingen soll, ihre Infrastruktur für Konkurrenten zu öffnen. Wer in Europa Glasfaserkabel verlegt, muss demnach Konkurrenten Zugang zu regulierten Preisen gewähren. Damit würden dieselben Regeln wie beim Kupferkabel gelten, erklärte die EU-Kommission.
Ziel sei "ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Förderung von Investitionen und der Wahrung des Wettbewerbs", heißt es weiter. Dazu werden die nationalen Telekom-Regulierungsbehörden verpflichtet. "Das gemeinsame Konzept sieht die Regulierung des Zugangs zu neuen Hochgeschwindigkeitsglasfasernetzen vor." Nötig wurde dies wegen der geringen Verbreitung von Fiber-To-The-Home und Fiber-To-The Building in der EU. So verfügen derzeit nur 1 Prozent der Menschen in Europa zu Hause über einen Glasfaseranschluss, aber bereits 12 Prozent der Japaner und 15 Prozent der Südkoreaner. Frühere Staatsmonopolisten wie die Deutsche Telekom und die spanische Telefónica hatten versucht, ihr Glasfasernetzwerk auf den Heimatmärkten vor der Konkurrenz zu schützen und dies mit den hohen Investitionen von 300 Milliarden Euro begründet.
"Wir begrüßen grundsätzlich das heute von der EU-Kommission vorgestellte Breitbandpaket", sagte Jürgen Grützner, Chef des Verbands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM). "Die EU-Kommission hat die möglichen Gefahren neuer monopolartiger Strukturen beim Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in Europa erkannt. Diesen will sie, wenn nötig, in Form von Zugangsverpflichtungen und Preisregulierung begegnen können", so Grützner.
Auch der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), der viele Mitgliedsunternehmen mit eigenem Netz wie Ewe Tel, Hansenet, Eifel-net, die Stadtwerke Neumünster, Telefónica Deutschland und Versatel zählt, stimmte dem Breitbandpaket zu. Damit werde, wie vom Breko gefordert, die Regulierung für Unternehmen mit beträchtlicher Marktmacht auch auf Glasfasernetze ausgedehnt. "Ohne diese regulatorischen Vorgaben und die Öffnung dieser Infrastruktur bliebe dieser Markt wettbewerbsfrei und der Deutschen Telekom würde ein Vorsprung in der FTTB-/FTTH-Kundengewinnung eingeräumt", meinte Breko-Geschäftsführer Stephan Albers. Enge regulatorische Vorgaben dürften aber auch bei Glasfasernetzen nicht jedem Marktteilnehmer auferlegt werden, sonst gerieten Investitionen ins Stocken. "Vielmehr sollten Marktteilnehmer ohne beträchtliche Marktmacht regulierungsfrei bleiben", sagte Albers.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Tja, weil man da einfach mal den Kopf zum Rechnen benutzen muss. Weil man darf denke ich...
Wenn Zwangsöffnung, dann auch für alle. Jeder örtliche Glasfasernetzbetreiber hat dort...
Jop, sehe ich bei mir im Dorf. Die hälfte wird abgebaggert durch die Braunkohleförderung...