Wikileaks
Assange in Schweden der sexuellen Nötigung beschuldigt (U)
Wikileaks-Gründer Julian Assange soll in Schweden zwei Frauen sexuell belästigt haben. Deshalb wurde er zunächst auch wegen Vergewaltigung mit Haftbefehl gesucht, was kurz später aufgehoben wurde. Außerdem scheint Wikileaks jetzt mit dem US-Verteidigungsministerium zu kooperieren.

Die schwedische Polizei hat einen Haftbefehl gegen Julian Assange ausgestellt. Der Wikileaks-Gründer wird der Vergewaltigung und der sexuellen Belästigung in zwei verschiedenen Fällen verdächtigt, sagte Karin Rosander, Sprecherin der Staatsanwaltschaft in der schwedischen Hauptstadt, dem US-Fernsehsender CNN.
Zusammenarbeit mit Piratenpartei
Assange hatte sich am vergangenen Wochenende in Schweden aufgehalten. Unter anderem hatte er sich mit Rick Falkvinge, dem Vorsitzenden der schwedischen Piratenpartei, getroffen. Die beiden haben vereinbart, dass die Piratenpartei künftig einige Server von Wikileaks betreiben wird.
Die Anschuldigungen seien Freitagnacht erhoben worden, sagte Rosander. Einzelheiten konnte sie jedoch nicht mitteilen. So ist nicht klar, wann es zu den Taten gekommen sein soll, die Assange vorgeworfen werden. Es ist ebenfalls nicht klar, ob sich Assange noch in Schweden aufhält. Die Polizei wollte ihn zu den Vorwürfen befragen, habe ihn aber bisher nicht erreichen können, sagte Rosander.
Schmutzige Tricks von Expressen
Das schwedische Boulevardblatt Expressen hat als Erstes über die Vorwürfe berichtet. Bisher sei jedoch niemand bei Wikileaks von der schwedischen Polizei angesprochen worden, berichtet die Organisation per Twitter. In einer anderen Twitter-Meldung wird der Artikel als "schmutziger Trick" bezeichnet.
Assange bestreitet die Anschuldigungen. Diese seien "ohne Grundlage", schreibt er über Twitter. Dass sie gerade jetzt aufkämen, sei "zutiefst beunruhigend".
Zusammenarbeit mit dem Pentagon?
Am Freitag hat das US-Nachrichtenmagazin Newsweek berichtet, Wikileaks habe der US-Regierung die Zugangsdaten zu den bisher noch unveröffentlichten Dokumenten aus Afghanistan zukommen lassen. Damit habe Wikileaks sein Angebot an die US-Regierung, sich an der Bearbeitung der Dokumente zu beteiligen, erfüllen wollen. Aus den Dokumenten sollen heikle Informationen, darunter die Namen von afghanischen Mitarbeitern der US-Armee, vor der Veröffentlichung entfernt werden. Wikileaks hat nach eigenen Angaben Menschenrechtsorganisationen und die US-Regierung dabei um Mitarbeit gebeten.
Wikileaks dementierte den Bericht jedoch, dieser sei "unwahr". Die Organisation habe dem US-Verteidigungsministerium lediglich "beschränkten Zugang eingeräumt", damit das Ministerium Vorschläge machen könne.
Nachtrag vom 21. August 2010, 21:10 Uhr
Im Laufe des Nachmittags hat die Staatsanwaltschaft in Stockholm den Haftbefehl aufgehoben. Die oberste schwedische Staatsanwältin sei zu dem Schluss gekommen, dass Assange nicht unter dem Verdacht der Vergewaltigung stehe, sagte Rosander der New York Times. Die Zeitung berichtet aber, laut der Nachrichtenagentur Associated Press sei der Verdacht wegen sexueller Nötigung nicht fallen gelassen worden. Daher werde der Fall weiter untersucht, der Vorwurf der Nötigung rechtfertigt aber keinen Haftbefehl mehr. Laut AP gab es für eine Vergewaltigung keine ausreichenden Hinweise.
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Unter VTler ist das Zitat die Nr.1 der meistzitierten überhaupt, von Anbeginn und seit...
Ich führe fort: ...in des VTlers Träumen.
Aua. xD
Es gibt einen Haufen Beamte, die nichts weiter zu tun haben, als Kaffee zu trinken...