Schmiergeldzahlungen
Ex-Apple-Manager bezeichnet sich als unschuldig
Der frühere Apple-Manager, der asiatischen Zubehörherstellern interne Informationen zu neuen Produkten des US-Konzerns geliefert haben soll, bekannte sich vor Gericht für nicht schuldig. Ein in den Skandal verwickeltes Unternehmen erklärte sogar: "Wir dachten, wir haben einen Beratervertrag mit Apple."

Der in einem Schmiergeldskandal beschuldigte Apple-Manager Paul Shin D. hat gestern vor einem Gericht in Kalifornien auf "nicht schuldig" plädiert. Der 37-Jährige war am 13. August 2010 inhaftiert worden. Ihm wird vorgeworfen, unter dem Deckmantel von Beratungsdienstleistungen vorab Produktinterna von Apple an iPhone- und iPod-Zubehörhersteller verraten zu haben.
Der beschuldigte Global-Supply-Manager ist deshalb in den USA wegen Geldwäsche und Betrug angeklagt. Er soll 1 Million US-Dollar erhalten haben. Zudem läuft eine Zivilklage von Apple gegen ihn. "Wir haben null Toleranz für unehrliches Verhalten innerhalb oder außerhalb des Unternehmens", sagte Apple-Sprecher Steve Dowling dem Magazin Businessweek. Apple habe D. ein Gehalt von 614.000 US-Dollar, Boni in Höhe von 51.076 US-Dollar und Aktienoptionen gezahlt.
Der iPod-Ohrhörerhersteller Cresyn hatte gegenüber Businessweek erklärt, den Beschuldigten für Beratungen zur Marktlage bezahlt zu haben. Dabei sei die südkoreanische Firma davon ausgegangen, einen Beratungsvertrag mit dem Unternehmen Apple und nicht mit dem Beschuldigten geschlossen zu haben. "Nach unserem Verständnis wurde der Vertrag mit Apple geschlossen, da wir wussten, dass er ein Apple-Mitarbeiter war", sagte Cresyn-Sprecher Kim Chang Jun. "Apple wurde in dem Vertrag ausdrücklich genannt. Darum haben wir es geglaubt und das Geld überwiesen." Die Zahlungen seien nicht sehr hoch gewesen.
Laut den Unterlagen, die Apple bei Gericht eingereicht hatte, gehörten neben Cresyn auch das chinesische Unternehmen Kaedar Electronics und die in Singapur beheimatete Firma Jin Li Mould Manufacturing zu den Vertragspartnern des Beschuldigten. Kaedar Electronics ist seit Ende 2008 Eigentum von Pegatron, ein Auftragshersteller, der auch für Apple arbeitet. Pegatron ist wiederum eine Tochterfirma von Asustek Computer. Pegatron erwartet keine Schwierigkeiten bei bestehenden Verträgen mit Apple, sagte ein Firmensprecher der taiwanischen Branchenzeitung Digitimes. Die Vorgänge seien vor der Übernahme gelaufen. Insgesamt waren sechs Firmen in die Affäre verwickelt.
Durch die internen Informationen über geplante Produkte bei Apple konnten die Zulieferer besser mit dem US-Konzern verhandeln und hatten Vorteile gegenüber Wettbewerbern. Die illegale Beratertätigkeit erfolgte laut US-Ermittlern seit Februar 2007. Der beschuldigte Apple-Manager lieferte demnach Angaben zu den von Apple erwarteten Absatzzahlen, Umsatzprognosen, Produktspezifikationen und die Zielpreise und Gebote von Wettbewerbern.
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"Wir dachten, wir haben einen Beratervertrag mit Apple." hahahaha, denken ist immer noch...
Apple hat keine Fabriken. Was sie habenm sind Lieferverträge mit einem Hersteller der...
Das ist Menschlich. Nicht mehr oder weniger!