Zukunft der Festplatte

Seagate setzt auf Schreiben mit thermischer Unterstützung

Mit gegenwärtigen Technologien lässt sich die Kapazität von handelsüblichen Festplatten vielleicht noch einmal verzehnfachen - doch spätestens dann ist Schluss. Neue Verfahren müssen her, und Seagate hat sich entschieden: Das heat-assisted magnetic recording (HAMR) soll die 100-Terabyte-Festplatte ermöglichen.

Artikel veröffentlicht am ,

Der Datendichte auf Festplatten ist durch die zugrundeliegende Basistechnologie stets ein natürliches Limit gesetzt. Anders als bei Halbleitern können die Unternehmen nur wenige Tricks wie etwa neue Materialien einsetzen, da das Zusammenspiel von Medium, Beschichtung und den Schreib-/Leseköpfen vergleichsweise enge Grenzen setzt.

Standard ist das "perpendicular magnetic recording" (PMR), bei dem die Magnetfelder senkrecht zum Medium ausgerichtet sind. Dabei erreichen Seagate und Toshiba mit ihren 2,5-Zoll-Festplatten derzeit die höchste Datendichte von rund 600 Gigabit pro Quadratzoll. Wie Seagates Chef der Abteilung für Aufzeichnungsmedien, Mark Re, nun gegenüber ConceivablyTech sagte, ist damit bald das Ende der Fahnenstange erreicht. Nur drei bis fünf Jahre sollen sich die Dichten mit PMR noch steigern lassen, dann ist ein Wechsel der Technologie fällig.

Zwar sind dafür schon seit Jahren die "patterned media" im Gespräch, die mit einer physikalisch festen Aufteilung der Datenpunkte auf den Scheiben arbeiten sollen. Wie man die aber mit der nötigen Genauigkeit ansteuert, ist ein bisher ungelöstes Problem. Japanische Forscher hatten dafür kürzlich sogar eine Plasmonenantenne vorgeschlagen.

Mit der, etwa bei optischen Medien, schon besser erforschten Technik des Schreibens auf punktuell erhitzte Medien, dem HAMR, sollten sich aber schneller Erfolge erzielen lassen, meint Mark Re. Seagate favorisiert dem Bericht zufolge das thermisch unterstützte Schreiben gegenüber den gemusterten Medien. Bereits 1998 hatte Seagate das Unternehmen Quinta übernommen, das für HAMR einige Grundlagen erforscht hatte.

Mark Re zufolge hat Seagate inzwischen die Ideen von Quinta vereinfacht. So soll statt eines optischen Schreib-/Lesekopfes ein magnetischer zum Einsatz kommen, was ein HAMR-Laufwerk viel näher an bisherige Festplatten heranrückt. Entsprechende Prototypen hat Seagate bereits gebaut, sie sind aber noch nicht marktreif.

Die immer wieder propagierte Ablösung der Festplatte durch Flashspeicher sieht Mark Re noch lange nicht voraus: "Es gibt auf der ganzen Welt nicht so viel Flash, um von einem Tag auf den anderen alle Festplatten zu ersetzen", sagte der Seagate-Manager.

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ROM 17. Aug 2010

Macht nichts. Danke dir.

hatnichtsmitdem... 12. Aug 2010

Jetzt da du's sagst... Formatier mal eine 1 TB Platte. Das dauert schon verdammt lange...

notan 12. Aug 2010

Bei 600 GBit/Inch^2 ist ein Bit auf Festplatten ca. 32nm breit. Bei Flash wird derzeit...

Ferrum 12. Aug 2010

Kann ich nur unterstreichen. Die Kritik kann ich nicht nachvollziehen; muss allerdings...



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