Datenschutz
Bußgeldverfahren gegen Facebook
Facebooks Tool Friendfinder ist seit heute Gegenstand eines Bußgeldverfahrens in Deutschland. Hamburgs Datenschützer sieht in der Erfassung und Speicherung von Daten unbeteiligter Dritter ein erhebliches Problem. Er erklärte Golem.de die Hintergründe.

Hamburgs Datenschützer Johannes Caspar hat ein Bußgeldverfahren gegen Facebook wegen Speicherung von E-Mail-Adressen Dritter eingeleitet. Anlass sei die Praxis des Betreibers des weltgrößten sozialen Netzwerks, bei der Einladungs- und Synchronisierungsfunktion die Auswertung der E-Mail- und Handy-Adressbücher des Nutzers anzubieten. "Dabei werden auch Daten von Nichtnutzern ohne deren Einwilligung erhoben, langfristig gespeichert und zu Vermarktungszwecken genutzt", hieß es zur Begründung. Facebook kann sich in einer Anhörung bis zum 11. August 2010 zu den Vorwürfen äußern.
Caspar erklärte, in den letzten Monaten viele Beschwerden von Bürgern erhalten zu haben, "die darüber besorgt sind, dass Facebook über ihre Adressen verfügt und Kenntnisse über ihre persönlichen Beziehungen hat. Wir halten das Speichern von Daten Dritter in diesem Zusammenhang für datenschutzrechtlich unzulässig." Die über die Friend-Finding-Funktionen gesammelten Daten von Menschen, die nicht zum Facebook-Nutzerkreis gehören müssen, würden zudem dauerhaft gespeichert. Es sei zu vermuten, so Caspar, dass Facebook sogar Beziehungsprofile von Nichtnutzern erstellt. Der Einladungstext, den Facebook für den Nutzer an die aus dem E-Mail-Adressbuch hochgeladenen Kontakte sendet, könne möglicherweise eine unzulässige Direktwerbung darstellen, vermutet der Datenschützer weiter.
Das Argument, dass die Facebook-Nutzer dem US-Konzern den Zugriff auf das E-Mail-Adressbuch freiwillig öffnen und dies auch ablehnen können, ließ Caspar im Gespräch mit Golem.de nicht gelten. Caspar: "Die Einwilligung bezieht sich ja nicht auf die Daten derjenigen, die der Betreffende Facebook zuspielt. Es geht darum, dass Adressen von Dritten geladen werden, die mit Facebook gar nichts zu tun haben. Selbst wenn der betreffende Nutzer sie nicht einlädt, bleiben die Adressen bei Facebook gespeichert." Später würden diese Personendaten sogar anderen Facebook-Nutzern indirekt mitgeteilt, wenn diese die Gespeicherten kennen könnten. Facebook hat in Deutschland schätzungsweise 9,5 Millionen Nutzer. Damit entstünde eine riesige Datensammlung, die Facebook auswerten könne, so Caspar.
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Du bist also der Meinung, dass es ein Fortschritt ist, wenn ein Computer passende...
Was du hier mit Kasparen und Krokodilen willst weiß ich nicht. Allerdings ist das...
Was den nun? Haben sie gespielt oder waren sie nicht auf den Platz? Die Spanier müssen...
@iFacebook: Lass es gut sein... das sind so typen wie sie es zu hauf gibt... en richtiger...