Ein Auto bleibt ein Auto - vorerst
IT-Branche und Fahrzeugproduzenten brauchen daher viel Geduld, um miteinander ins Geschäft zu kommen. Seit vier Jahren arbeitet der Münchner Autobauer BMW bereits mit dem US-Konzern Intel zusammen. Doch erst 2012 wird ein BMW mit einem Prozessor des größten Chipherstellers der Welt aus der Fabrik rollen. Im neuen 7er, dem Flaggschiff der Bayern, stecken dann dieselben Bauelemente wie in einem leistungsstarken, modernen Notebook.
Bislang mussten sich die Kunden vor allem am Ende des Lebenszyklus' eines Autos mit veralteten Systemen zufriedengeben. Damit ist künftig Schluss: "Die Autohersteller wollen nun jährliche Updates", sagt Intel-Manager Thomas Kellerer, der das Vorhaben von Beginn an betreut hat. Eine kleine Revolution.
Es hat seinen Grund, warum die Mühlen so unglaublich langsam mahlen. "Im Auto darf keine Software ausfallen, unsere Anforderungen an die Betriebssicherheit sind höher als bei anderen Produkten", unterstreicht Audi-Manager Blum. Was auch immer sich gerade auf dem Bildschirm in der Mittelkonsole tut, es darf den Fahrer nicht ablenken und muss leicht zu bedienen sein. Doch das ist noch nicht alles: Ein PC darf abstürzen, ein Auto nicht. Noch ist die Internetverbindung während der Fahrt der automobilen Luxusklasse vorbehalten. Doch auch das wird sich in den nächsten Jahren ändern. "Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis alle Autos einen Internetanschluss haben", prognostiziert Dirk Schlesinger, Chef der Beratungssparte des amerikanischen Netzwerkspezialisten Cisco.
Die Hersteller könnten dann neue Software aufspielen, während der Wagen nachts in der Garage steht, Versicherungen könnten online überwachen, ob die Verträge eingehalten werden und vor einer langen Fahrt könnten sich Autobesitzer Hörbücher oder Reiseführer herunterladen. Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos. Längst arbeiten die großen Automarken nach dem Vorbild von Apple an eigenen App Stores, in denen sie künftig online kleine Zusatzprogramme fürs Auto anbieten werden.
Wird das Drumherum damit bald wichtiger als das Auto selbst? Die Fahrzeughersteller machen sich Mut: "Infotainment wird nie die fahrdynamischen Qualitäten eines Autos ersetzen, sondern rundet das Angebot ab", sagt Audi-Techniker Blum. Ein Auto bleibt ein Auto. Vorerst. [von Markus Fasse, Joachim Hofer und Mark Christian Schneider / Handelsblatt]
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Eigene App Stores in Arbeit: Das Auto wird zum fahrenden Computer |
- 1
- 2
zum einen zählt ein ausgehen nach dem start nicht als "absturz", da sich das Auto dann...
Nach der Überschrift ist es mir eiskalt über den Rücken gelaufen. passt eben gut zu...
Oder ein Audi 80 B4-Cabrio. Vollverzinkt, unkaputtbarer Motor, und die 2.6 und 2.8 V6...
Und einige Konsumopfer haben es schon realisiert: http://www.youtube.com/watch?v=1TaVigs8Who