Zensur in sozialen Netzen

Pakistan lässt Facebook wieder zu

Facebook hat sich den pakistanischen Behörden gebeugt: Das Unternehmen hat Zugang zu einer Gruppe mit Zeichnungen des Propheten Mohammed für Nutzer aus dem asiatischen Land gesperrt. Dafür haben die Behörden Facebook wieder freigeschaltet.

Artikel veröffentlicht am ,
Zensur in sozialen Netzen: Pakistan lässt Facebook wieder zu

Pakistans Surfer können wieder auf das soziale Netz Facebook zugreifen. Die Behörden des Landes haben den Zugang zu dem Angebot wieder freigegeben, berichtet das Wall Street Journal.

Sperre wegen Mohammed-Karikaturen

Die Behörden hatten Facebook vor knapp zwei Wochen gesperrt, weil sich Facebook an einer Onlinedemonstration, dem Everybody Draw Mohammed Day, beteiligt hatte. In dem sozialen Netz war eine Gruppe eingerichtet worden, in der Nutzer aus Protest gegen Islamisten, die die Rede- und Meinungsfreiheit bedrohen, Karikaturen des Propheten Mohammed veröffentlichen sollten. Ein Gericht hatte den Zugang zu Facebook sperren lassen, da der Wettbewerb eine Verunglimpfung der Staatsreligion Islam und deshalb verboten sei.

Facebook hat jetzt den Zugang zu besagter Gruppe für pakistanische Nutzer gesperrt, sagte eine Unternehmenssprecherin der Tageszeitung. Das sei aus Respekt vor den dortigen Sitten und Gebräuchen geschehen. Gelöscht worden seien die Inhalte jedoch nicht.

Daraufhin haben die pakistanischen Behörden zugesagt, den Zugang zu Facebook wieder freizuschalten. Facebook habe auf die Proteste aus dem Land reagiert, erklärte Najibullah Malik, ein hochrangiger Mitarbeiter des pakistanischen Ministeriums für Informationstechnologie. Das Unternehmen habe sich entschuldigt, die beanstandeten Inhalte entfernt und versprochen, dass so etwas nicht mehr vorkomme.

Daraufhin wiesen die Behörden die Provider an, die Sperrung aufzuheben. Malik sagte jedoch, das Land blockiere weiterhin den Zugang zu anderen Seiten mit "gotteslästerlichen Inhalten". Um welche Angebote es sich dabei handelt, sagte er nicht.

Bangladesch sperrt Facebook

Am Wochenende haben die Behörden von Bangladesch zeitweise den Zugang zu Facebook gesperrt. Auch sie begründeten das mit dem Karikaturenwettbewerb. Das ehemalige Ostpakistan ist ebenfalls zum großen Teil muslimisch. Am vergangenen Freitag hatten tausende in der Hauptstadt Dhaka gegen die Zeichnungen des Propheten auf Facebook protestiert.

Allerdings sind die Behörden des südasiatischen Landes etwas spät dran: Der Everybody Draw Mohammed Day fand am 20. Mai 2010 statt.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Warnmeldungen
Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast

Zwischenfazit nach 100 Tagen: Bislang wurden bundesweit 77 Alarmmeldungen per Cell Broadcast übertragen.

Warnmeldungen: Rund alle 36 Stunden ein Alarm per Cell Broadcast
Artikel
  1. Vermona: Zufall und Synthesizer
    Vermona
    Zufall und Synthesizer

    Wie aus einem großen DDR-Staatsbetrieb ein erfolgreicher kleiner Hersteller von analogen Synthies wurde.
    Von Martin Wolf

  2. Digitalisierung: Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung
    Digitalisierung
    Behörde bekommt weniger Beschwerden über Faxwerbung

    Naht allmählich das Ende der Technologie? Die Bundesnetzagentur hat 2022 viel weniger Beschwerden über Fax-Spam bekommen als im Jahr zuvor.

  3. Ceconomy AG: Media Markt plant offenbar Reparaturabo
    Ceconomy AG
    Media Markt plant offenbar Reparaturabo

    Egal wo die Ware gekauft wurde: Bei Media Markt soll man künftig seine Elektronikgeräte reparieren lassen können - mit einem zweistufigem Abo.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • SanDisk Ultra NVMe 1 TB ab 39,99€ • Samsung 980 1 TB 45€ • MindStar: be quiet! Pure Base 500 69€, MSI MPG B550 Gaming Plus 99,90€, Palit RTX 4070 GamingPro 666€, AMD Ryzen 9 7950X3D 699€ • Corsair DDR4-3600 16 GB 39,90€ • KFA2 RTX 3060 Ti 329,99€ • Kingston Fury 2 TB 129,91€ [Werbung]
    •  /