Webcam-Skandal
US-Schule legt Untersuchungsbericht vor
Der US-Schulbezirk Lower Merion School hat eine Studie vorgelegt, die die illegale Überwachung der Kinder durch Webcams in Schülernotebooks untersucht. Danach wurden 58.000 zumeist illegale Aufnahmen gemacht. Es habe aber keine bewusste Bespitzelung der Kinder gegeben. Der Anwalt der Eltern widerspricht.

"Inkonsistente Anwendungsrichtlinien", "wertloses Reporting", "Fehltritt auf Fehltritt", "übereifriger" Einsatz von Technologie "ohne jede Rücksicht auf die Privatsphäre", heißt es in dem Bericht eines Teams von Rechts- und IT-Experten, die die illegale Überwachung von Kindern über die Webcams ihrer Schülernotebooks am US-Schulbezirk Lower Merion School untersucht haben. Der Bericht, den die Leitung der Eliteschule beauftragt hatte, sagte aber auch aus, dass keine Beweise dafür gefunden wurden, dass die Schule die Technologie bewusst verwendet habe, um die Schüler zu Hause zu überwachen. Kritiker merkten an, dass die Untersuchung von den Anwälten der Schule bezahlt wurde, was ihre Objektivität infrage stelle.
Eltern klagen gegen die Schulleitung, weil Schülernotebooks als Überwachungskameras eingesetzt worden sein sollen. Die Webcams in den 1.800 Macbooks der Schüler waren für die IT-Abteilung der Schulleitungen aus der Ferne aktivierbar, kritisieren Michael und Holly Robbins, deren 15-jähriger Sohn Blake auf die Harriton High School geht. Er erhielt im November 2009 einen Verweis wegen "ungebührlichen Verhaltens in seiner Wohnung". Dabei wurde ein Bild vorgelegt, das von seinem Macbook aufgenommen wurde. Der Robbins-Sohn hatte Mike-&-Ike-Süßigkeiten gegessen, was als Drogenkonsum missdeutet wurde.
Mark S. Haltzman, der Anwalt der Robbins, sagte Golem.de, dass er die Wertung der Studie, nach der es keine bewusste Bespitzelung gegeben habe, nicht teile. "Wir stimmen dem nicht zu. Die Technik wurde genutzt, um Webcam-Aufnahmen und Screenshots zu machen, während die Schüler zu Hause waren. Dies erfolgte ohne Zustimmung oder Wissen der Schüler. Das ist meiner Meinung nach Bespitzelung".
58.000 Überwachungsbilder seien in zwei Jahren mit den Webcams aufgenommen worden. Die meisten davon von Macbooks, die als gestohlen oder verloren gemeldet wurden. 50.000 Bilder wurden jedoch gemacht, nachdem die Rechner wiedergefunden und den Besitzern zurückgegeben wurden, so der Untersuchungsbericht, an dem zehn Wochen lang gearbeitet wurde. Grund sei, dass die IT-Verantwortlichen die Trackingsysteme nicht wieder abgeschaltet hatten.
Die Aufnahmen zeigten die Schüler zu Hause, mit ihren Freunden und in der Familie. Einige Jungen seien mit nackten Oberkörpern abgebildet worden. Nacktbilder oder anderweitig kompromittierende Aufnahme seien nicht gefunden worden, so der 69-seitige Bericht. Befragt wurden 42 Menschen, darunter alle Mitglieder der Schulleitungen, städtische Angestellte und zwei Polizisten.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Orwell hat untertrieben oder zu positiv gedacht. Die Realität ist schon viel weiter, leider.
In Deutschland ist Voyeurismus in bestimmten Fällen strafbar. § 201a StGB regelt, dass...
ich denke, wir sollten die elite sprengen...
auf in den krieg, den amis zeigen wirs!