400 MHz mehr - manchmal
Ein ähnlicher Kniff scheint dem Phenom II X6 aber noch zu fehlen. Auch bei synthetischen Tests wie dem Cinebench R10, der sich auch auf nur einem Kern ausführen lässt, bleibt der Turbo nicht immer an. Unser Prozessor lief in Dutzenden von Durchläufen nur rund die Hälfte der Zeit mit 3,6 GHz, den Rest mit 3,2 GHz - und damit langsamer als der Phenom II X4. In den gemittelten und bewerteten Messungen ist der X6 dennoch bei diesem Test einen Hauch schneller als der X4 und beim Test aller Kerne sowieso viel fixer.
Auch wenn der Turbo-Core damit zunächst weniger attraktiv als Turbo-Boost erscheint, kann die Funktion im Alltagseinsatz dennoch Vorteile bringen, etwa, wenn durch ein Programm sehr kurze Leistungsspitzen entstehen und das Betriebssystem gar nicht dauerhaft dazwischenfunken kann. Das lässt sich jedoch mit reproduzierbaren Benchmarks kaum nachstellen.
So, wie PCs heute üblicherweise betrieben werden, also mit einer Vielzahl von Programmen und Diensten im Hintergrund, dürfte der Turbo-Core kaum besonders häufig zum Einsatz kommen. Dass von sechs Kernen drei nichts zu tun haben, kommt dabei kaum vor, denn die Thread-Scheduler der Betriebssysteme sind ja geradezu darauf aus, die Arbeit möglichst gleichmäßig auf die Kerne zu verteilen.
Cinebench R10 erreicht manchmal auch 3,6 GHz
Immerhin benötigt die Funktion, anders als noch vor einigen Monaten spekuliert wurde, weder Treiber noch Programme, der Turbo-Core arbeitet genauso transparent für Betriebssystem und Anwendungen wie Turbo-Boost. Die X6-Prozessoren, welche die Technik beherrschen, sind übrigens mit einem "T" am Ende der Modellnummer versehen. Ebenso wie Intel will AMD die Funktion als besonderes Feature vermarkten.
Es bleibt zu hoffen, dass AMD den Turbo-Core noch weiter entwickelt und nicht nur als einmalige Funktion für den gegenwärtigen Phenom II X6 verwendet. Die Technik funktioniert nämlich, nur ist sie bisher in der Realität nicht besonders effektiv. Dass AMD eine ähnliche Einheit wie Intels ebenfalls kaum dokumentierte PCU in seinen Marketingunterlagen nicht erwähnt, spricht dafür, dass dahinter kein Hexenwerk steckt. Stattdessen werden nur die lange bekannten P- und C-States einer CPU zitiert.
Auf den Turbo-Core hat der Modus C1E, der einige Watt sparen kann, im Übrigen keinen Einfluss. Bei manchen Kombinationen aus Chipsatz, BIOS-Version und CPU kann das Abschalten von C1E Schnittstellen beschleunigen, insbesondere USB. Unser Testsystem erreichte aber auch mit aktiviertem C1E USB-2.0-Transfers von über 30 MByte/s beim Lesen und Schreiben.
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Turbo-Core ist nicht gleich Turbo-Boost | Neue Chipsätze und günstige Übertakter-Mainboards |
ja lieber markus r., bei so einer ausgefeilten argumentation... naja, dann kauf halt amd ;)
Mal unabhängig davon, dass Intel mit seinen extreme-cores die Rekorde für...
Hab grad bei CB gelesen dass es beim AM3 bleibt... auch gut.
Klar, war hier ein freudscher Tippfehler von mir.
bei mir nicht. haben mal wieder chinesiche dns-server das netzt gekapert?