Turbo-Core ist nicht gleich Turbo-Boost
AMDs Technik zum automatischen Erhöhen des Taktes heißt nicht nur wie Intels Turbo-Boost, der Turbo-Core von AMD funktioniert in den Grundzügen auch ganz ähnlich. Allerdings gibt es hier auch große Unterschiede, so dass Intels Kniff unterm Strich dem Anwender eben doch mehr bringt.
Bis zu 500 MHz mehr, aber nicht bei 1090T
Bei beiden Verfahren können die Prozessoren ihren Takt von selbst steigern, wenn sie nicht voll ausgelastet sind. Die Techniken versuchen dabei, die zur Verfügung stehende elektrische Leistung möglichst ideal zu nutzen und die Vorteile von Dual-Cores und Multi-Cores zu vereinen: Wenn wenige Kerne zu tun haben, laufen diese mit möglichst hohem Takt. Lässt sich die Arbeit auf mehr Cores verteilen, müssen diese niedriger getaktet werden, um das "thermal budget" nicht zu sprengen.
Turbo Core nur durch P- und C-States
Intel kennt für das Hochschalten Stufen von 133 MHz, die einzelnen Prozessorserien können wie bei den mobilen Quad-Cores der Serie i7 bis zu fünf davon verwenden - und zwar je nach dem Zustand des Prozessors unterschiedlich viele. Das führt in der Praxis dazu, dass die Serie Core i7-900 auch unter voller Last immer eine Stufe mehr erreicht, ein Core i7-800 meistens zwei. Dahinter steckt eine eigene Schaltung namens 'Power Control Unit' (PCU), die Spannungen und Wärme an verschiedenen Punkten des Dies misst. In den Tests bei Golem.de konnten wir noch keinen Core-i7-900-Prozessor finden, der auch bei voller Last nicht stets kontinuierlich um 133 MHz über seinem Basistakt lief.
Intel erreicht das neben der PCU auch dadurch, dass die Kerne sich vollständig abschalten können. Sie sind "electrically off", wie Intel-Entwickler gegenüber Golem.de mehrfach angaben. Bei AMD gibt es jedoch nur einen Tiefschlafmodus (C1, nicht zu verwechseln mit C1E, was sich im BIOS einschalten lässt), zudem müssen die Caches der Kerne vor einem Wechsel in diesen Modus geleert werden. Das ist zwar auch bei den Intel-CPUs nötig, kostet aber in jedem Fall etwas Zeit.
Zudem kennt AMDs Turbo-Core nur eine einzige feste Stufe von 400 MHz. Um diesen Wert kann der X6 zulegen, wenn nicht mehr als drei Kerne beschäftigt sind. Der Haken daran: Das kommt durch die Thread-Scheduler der Betriebssysteme äußerst selten vor, denn: Irgendwas ist immer. Intel hat daher für seine Hyperthreading-Kerne die Funktion des SMT-Parking erfunden und für Windows 7 zusammen mit Microsoft entwickelt.
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6 Kerne dank besserem 45-Nanometer-Prozess | 400 MHz mehr - manchmal |
ja lieber markus r., bei so einer ausgefeilten argumentation... naja, dann kauf halt amd ;)
Mal unabhängig davon, dass Intel mit seinen extreme-cores die Rekorde für...
Hab grad bei CB gelesen dass es beim AM3 bleibt... auch gut.
Klar, war hier ein freudscher Tippfehler von mir.