Red Hat Enterprise Linux Beta 6 erschienen
Vorabversion mit zahlreichen Verbesserungen am Linux-Kernel
Red Hat Enterprise Linux 6 ist als Vorabversion freigegeben worden. RHEL 6 bringt vor allem Verbesserungen am integrierten Linux-Kernel 2.6.32 mit, die auch in den Code des offiziellen Kernels eingeflossen sind. Das System ist mit GCC 4.4 kompiliert und bietet zusätzlich neue Verwaltungstools.

Die bevorstehende Hauptversionsnummer 6 der Linux-Distribution Red Hat Enterprise Linux (RHEL) ist als Vorabversion freigegeben worden. Der beigelegte Linux-Kernel in der Version 2.6.32 bietet Virtualisierung mit der Kernel-based Virtual Machine (KVM). RHEL 6 Beta verwendet das Dateisystem Ext4, das noch als experimentell geltende Btrfs liegt ebenfalls vor. RHEL 6 basiert weitgehend auf der Communityversion Fedora 12.
Mit dem Linux-Kernel 2.6.32 erhält auch der Completely Fair Scheduler (CFS) Einzug in RHEL Beta 6. CFS verteilt die Prozessorzeit effizienter an laufende Prozesse. Zudem haben sich die Entwickler des Lockings des Kernels angenommen und es weitgehend optimiert, ebenso das Powermanagement des Kernels. Ebenfalls mit dabei: die Kernel Mode Settings (KMS), die Grafikkarte und Monitorauflösung übernehmen.
Stabile Software
Als Desktop stehen wahlweise Gnome 2.28 oder KDE 4.3.4 zur Verfügung. Die Anwendungen Openoffice.org 3.1, Firefox 3.5 und Thunderbird sorgen für eine stabile Arbeitsumgebung. Neben Mysql 5.1 bringt RHEL 6 auch die Datenbank PostgreSQL 8.4. Der Apache-Webserver liegt in der Version 2.2.14 bei, für die Java-Umgebung sorgt OpenJDK 1.6.
Das Sicherheitsframework SELinux erweitert den Kernel um das Mandatory Access Control (MAC), das eine Zugriffskontrolle über sämtliche Prozesse und Dateien des Systems ermöglicht. Mit dem X Access Control Extension (XACE) kann SELinux jetzt auch im X Window System für Sicherheit sorgen. Zudem bietet SELinux eine Sandbox-Funktion, mit der Applikationen vom System abgeschottet laufen können.
Virtuelles mit KVM
RHEL setzt auf den Hypervisor KVM, der um die Hot-Plugging-Funktionalität von emulierten PCI-Geräten und die Emulation des High Precision Event Timer (HPET) erweitert wurde. Xen wird als Hypervisor nicht mehr angeboten, RHEL 6 soll aber problemlos als Gast in Xen-basierten virtuellen Maschinen laufen. Das noch als experimentell deklarierte Spice-Protokoll haben die Entwickler ebenfalls beigelegt. Sowohl Large Page Backed Memory und Kernel Shared Memory soll für eine effizientere Speicherverwaltung der virtuellen Maschinen sorgen.
RHEL 6 Beta steht unter anderem in 32-Bit- und 64-Bit-Versionen für x86-Systeme sowie für die Architekturen System z und Power auf den Red-Hat-Servern zur Verfügung. Die Registrierung ist freiwillig. Eine ausführliche Beschreibung aller Neuerungen bieten die entsprechenden Release-Notes. Wann die endgültige Version erscheinen soll, gab Red Hat nicht bekannt. Sicher ist aber, dass nach deren Erscheinen RHEL 6 sieben Jahre lang gepflegt werden soll.
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