Chinesische Medien: Google ist ein Werkzeug Obamas
US-Konzern versuche, in Kultur und Wertvorstellungen einzudringen
Chinas Zeitungen drucken Kommentare, laut denen Google im Sold der US-Regierung steht. Die Firma mische sich in kolonialer Manier in die inneren Angelegenheiten des Landes ein. Ziel sei es, die chinesische Kultur und die Werte des Volkes zu unterwandern.

Die staatlichen chinesischen Medien greifen den US-Konzern Google massiv an, der sich in diesen Tagen aus China zurückziehen könnte. Der Internetkonzern stünde in engsten Verbindungen mit der Regierung Barack Obamas und sei ein Werkzeug für dessen politische Ziele, ist in Kommentaren zu lesen.
Google hatte im Januar 2010 von Angriffen auf seine Infrastruktur in China berichtet. Anschließend kündigte das Management eine mögliche Schließung seiner chinesischen Suchmaschine an, wenn die Zensurauflagen der Regierung bei Googles Internetsuche nicht aufgehoben würden. Googles Vorwürfe, Chinas Regierung stünde hinter den Angriffen, seien haltlos und US-amerikanische Politiker hätten vor aller Welt eine Slapstick-Komödie aufgeführt, als sie sich öffentlich für Google einsetzten, hieß es in einem Kommentar in der englischsprachigen Tageszeitung China Daily mit dem Titel "China braucht kein politisiertes Google", der von der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua stammt.
Mittels Zensur werden in China Informationen über Proteste für demokratische und Arbeitnehmerrechte, nationale Unabhängigkeitsbewegungen, die Vertreibung von Bauern und das Luxusleben der Herrschenden unterdrückt. Dies versucht der Xinhua-Kommentator Zhang Jiawei zu rechtfertigen: "Kein Land wird es zulassen, dass auf seinem Gebiet Informationen über Subversion, Separatismus, Rassismus und Terrorismus durch das Internet zirkulieren. Souveränität und Grenzen gibt es auch im Cyberspace, das muss von jedem Land durch Gesetze und Vorschriften beobachtet werden."
Vier Jahre lang sei Google mit seiner chinesischen Suche aktiv gewesen. Doch nun werde klar, dass nicht kommerzielle Gründe das Motiv für den Markteintritt waren. "Google scheint ein Werkzeug zu sein, um in die chinesische Kultur und die Wertvorstellungen des Volkes einzudringen", so die Zeitung. Es sei lächerlich und arrogant, wenn eine amerikanische Firma versuche, Chinas Gesetze zu ändern.
"Googles Beziehungen mit der US-Regierung könnten intensiver nicht sein", so der Kommentar. US-Medien hätten berichtet, dass Google der viertgrößte Unterstützer von Barack Obama in seinem Wahlkampf war. Vier der ehemaligen Führungskräfte des Unternehmens stünden jetzt im Dienste der US-Regierung, einschließlich Sumit Agarwal, der Product Manager in Googles Mobile-Sparte war und seit Januar 2010 stellvertretender Assistent des Verteidigungsministers ist.
In einem weiteren Kommentar vergleicht die Zeitung Google mit der kolonialen British East India Company, die sich über nationales Recht hinweggesetzt habe. Damit stehe fest, dass Google der "größte Verlierer" sei.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Das hat er wirklich gut gemacht. Die Chinesische Regierung ist auch gar nicht schlecht...
Ich denke immer noch, das eher die Führenden einer Firma für deren Aktionen...
Ich würde meine Hand dafür nicht ins Feuer legen. Zumal man nicht weiß was, wie, _wann_...
Jedes Volk hat die Regierung, die es toleriert.