Darpa: Gehirnimplantate sollen Prothesen steuern

Darpa will Prothesen, die mit Nervensignalen gesteuert werden

Eigentlich wollte die Darpa bereits in diesem Jahr Prothesen haben, die ähnlich wie natürliche Gliedmaßen gesteuert werden können - nur über eine Gehirn-Computer-Schnittstelle. Doch die Gehirnimplantate sind nicht leistungsfähig genug, um Prothesen steuern zu können. Das will die Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums mit einem neuen Programm ändern.

Artikel veröffentlicht am ,
Darpa: Gehirnimplantate sollen Prothesen steuern

Die Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums, die Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa), hat ein neues Programm aufgelegt, in dessen Rahmen Prothesen entwickelt werden sollen, die über eine Gehirn-Computer-Schnittstelle (Brain-Computer-Interface, BCI) gesteuert werden. Das sind in diesem Fall Elektroden, die in das Bewegungszentrum des Gehirns, den sogenannten Motorcortex, implantiert werden. Die Prothesen sollen in fünf Jahren bereitstehen.

Leistung und Lebensdauer

Histology for Interface Stability over Time (HIST) heißt das Programm. Ziel ist laut Projektbeschreibung die Entwicklung einer Technologie, um "zuverlässig die Informationen aus dem Nervensystem zu extrahieren, die nötig sind, um Maschinen mit vielen Freiheitsgraden zu steuern - wie beispielsweise sehr leistungsfähige Prothesen. Die in diesem Programm entstehende Technik soll die Entwicklung zuverlässiger Mensch-Maschine-Schnittstellen ermöglichen, die für den klinischen Einsatz während der Lebensspanne eines verletzten Soldaten (etwa 70 Jahre) geeignet sind."

Probleme bereiten derzeit noch die implantierten BCIs. Die existierenden Methoden, um menschliche Nervensignale zu extrahieren, seien, so die Darpa, nicht leistungsfähig genug, um Hochleistungsprothesen zu steuern, oder sie halten nur etwa zwei Jahre. Die Darpa will deshalb zunächst herausfinden, aus welchen Gründen die aktuellen Implantate den Anforderungen nicht entsprechen. Auf der Basis dieser Erkenntnisse sollen dann Modelle und Techniken für zuverlässige BCIs entwickelt werden.

Anschlussprogramm

HIST schließt an das kürzlich ausgelaufene Programm Revolutionizing Prosthetics an. Es war im Jahr 2000 mit dem Ziel gestartet, bereits jetzt Prothesen zu haben, die von der Funktion, der motorischen Steuerung, Kraft und vom Gefühl her mit natürlichen Gliedmaßen praktisch gleichwertig sind.

Im Rahmen des Programms entstand beispielsweise der Deka Arm, auch Luke Arm genannt. Das ist eine voll funktionsfähige Armprothese, die vom Segway-Erfinder Dean Kamen entwickelt wurde. Gesteuert wird sie allerdings nicht wie von der Darpa-Ausschreibung verlangt durch Nervensignale, sondern mit dem Fuß.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Wikifan 09. Mär 2010

http://www.express.de/news/mikrochip-kann-menschen-per-knopfdruck-toeten/-/2182/843722...

Nobody42 09. Mär 2010

Es waren wohl so viele Hiobsbotschaften in den letzten Monaten, das mein Gehirn jetzt...

The Howler 09. Mär 2010

Absolut, wir sprechen von UMD's (Unmanned Devices). So kann der feine Herr Soldat der...

Dr. Who 09. Mär 2010

da denke ich eher an die Cybermen aus Dr. Who. Als Wesen eines sterbenden Planeten...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Update für Google Maps
Google Street View kehrt nach Deutschland zurück

Nach 13 Jahren aktualisiert Google die Straßenfotos für Street View. Dafür verschwindet zuerst das gesamte alte Bildmaterial.

Update für Google Maps: Google Street View kehrt nach Deutschland zurück
Artikel
  1. Porsche Mission X: Elektrisches Hypercar mit Flügeltüren vorgestellt
    Porsche Mission X
    Elektrisches Hypercar mit Flügeltüren vorgestellt

    Sollte der Mission X in Serie gehen, soll er laut Porsche das schnellste Serienauto auf der Nordschleife sein. Und doppelt so schnell laden wie ein Taycan.

  2. Polaris: Bundeswehr will neues Aerospike-Raketentriebwerk
    Polaris
    Bundeswehr will neues Aerospike-Raketentriebwerk

    Den Auftrag für das neue Triebwerk hat die Bundeswehr an das deutsche Start-up Polaris gegeben, das damit in die Luftfahrtgeschichte eingehen kann.

  3. Pharo: Guter Einstieg in die objektorientierte Programmierung
    Pharo
    Guter Einstieg in die objektorientierte Programmierung

    Pharo ist eine von Smalltalk abgeleitete Programmiersprache und gut für alle, die sich mit objektorientierter Programmierung vertraut machen wollen. Eine Einführung.
    Eine Anleitung von Christophe Leske

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MindStar: Corsair Crystal 570X RGB Mirror 99€, be quiet! Pure Base 500 59€, Patriot Viper VENOM RGB DDR5-6200 32 GB 109€ • Acer XZ322QUS 259€ • Corsair RM750x 108€ • Corsair K70 RGB PRO 135€ • PS5-Spiele & Zubehör bis -75% • Chromebooks bis -32% • NBB: Gaming-Produkte bis -50% [Werbung]
    •  /