WebOS 1.4 ist da, Need for Speed und Sims 3 gratis (Update)

Anders als erwartet stellt Palm auch für deutsche Kunden ganz knapp noch im Februar 2010 das Update auf WebOS 1.4 bereit. Damit erhält das Palm Pre die Möglichkeit, Videos aufzunehmen und direkt auf dem Gerät zu schneiden . Die im Vorfeld durchgesickerten Änderungen und Verbesserungen durch WebOS 1.4 haben sich nur zum Teil bestätigt, allerdings bringt die neue Version noch deutlich mehr Änderungen. Dafür gibt es keine Verbesserungen bei der Darstellung von Webseiten und eine Übertragung des Adressbuchs wird ebenfalls nicht geboten.
Palm Pre lernt Videoaufnahme und Videoschnitt
WebOS 1.4 bringt dem Palm Pre eine Videoaufnahmemöglichkeit, wobei der Nutzer am Gerät das aufgenommene Video gleich schneiden kann. Videoclips lassen sich per E-Mail versenden oder zu Youtube oder Facebook direkt hochladen. Insgesamt verspricht Palm mit dem Wechsel auf WebOS 1.4 einen deutlichen Geschwindigkeitsschub. Vor allem der bislang träge Start von Applikationen soll beschleunigt sein. In der Praxis macht sich kein großer Geschwindigkeitsunterschied bemerkbar, bis ein Programm gestartet ist. Denn mit WebOS 1.4 starten Programme zunächst immer eine schematische Karte, dadurch ist für den Nutzer immerhin ersichtlich, dass eine Eingabe angenommen wurde. Bis das Programm einsatzfähig ist, vergeht aber immer noch einige Zeit. Immerhin reagiert die Telefonapplikation jetzt zügig, wenn zwischen Wähltastatur und Anrufliste gewechselt wird. Allgemein wird eine längere Akkulaufzeit versprochen. Dazu wird die Synchronisation von Kontakten und Terminen optimiert, wenn eine schlechte Netzabdeckung vorliegt und allgemein wurde der Standardintervall für die Synchronisation verlängert. Das gilt nicht für Exchange-Konten.
Die Anrufliste gruppiert Einträge, wenn Telefonate kurz hintereinander mit der gleichen Person geführt werden, um den Überblick zu erhöhen. Außerdem sind Kontaktdetails nun über die Anrufliste erreichbar und bei einem Telefonat öffnet sich beim Tippen auf das Kontaktfoto nicht mehr der zugehörige Kontakteintrag.
WebOS 1.4 bringt bessere Datenintegration
Aus der Messaging-Software kann der Nutzer endlich Rufnummern direkt anrufen oder diese im Adressbuch ablegen. Analog dazu können Nachrichten an E-Mails geschrieben oder diese ins Adressbuch übernommen werden. Diese Verknüpfungen werden nun auch in der Memo-Applikation unterstützt. Zudem lassen sich SMS oder MMS über das Kontextmenü nun per E-Mail weiterleiten und an eine MMS kann nun auch ein Video angehängt werden.
Im Kalender lassen sich Telefonnummern innerhalb eines Termins nun direkt anrufen und es gibt mehr Einstellmöglichkeiten bei der Terminerinnerung. Die Synchronisierenfunktion findet sich auch im Hauptmenü des Kalenders, so dass dazu nicht mehr etwas umständlich die Kontoeinstellungen aufgerufen werden müssen. Der Kalender beseitigt einige lästige Programmfehler. So werden zukünftige Termine mit Wiederholung nun korrekt angezeigt und bei der Bearbeitung eines Termins im Google-Kalender gibt es keine E-Mail-Erinnerung mehr.
E-Mail-Client bietet Sortieroptionen
E-Mails lassen sich nun nach Datum, Absender oder Betreff sortieren, bisher gab es nur eine Sortierung nach Datum. Dabei kann zwischen einer aufsteigenden und absteigenden Sortierung gewechselt werden, indem die betreffende Option angetippt wird. Auch der E-Mail-Client ist besser ins System integriert, so dass eine Telefonnummer direkt angerufen, eine URL im Browser geöffnet und eine E-Mail an eine in der Nachricht enthaltene Adresse gesendet werden kann. URLs und Rufnummern werden dabei auch erkannt, wenn sie in der Betreffzeile stehen.
Der Text einer weitergeleiteten Nachricht kann nun bearbeitet werden und insgesamt soll die E-Mail-Anwendung zügiger reagieren. Beim POP-Zugriff kann die Software so eingestellt werden, dass auf dem Server gelöschte Nachrichten auch auf dem Mobiltelefon entfernt werden. Zudem gibt es einige Fehlerkorrekturen im Zusammenspiel mit Hotmail- sowie Yahoo-Konten und Sonderzeichen erscheinen im Betreff einer empfangenen Nachricht korrekt. Zudem kann der Benachrichtigungston je Konto individuell eingestellt werden.
Beim Löschen des Geräts gibt es die neue Option, separat die Daten auf dem USB-Laufwerk zu entfernen. Wie bisher können ansonsten nur die Anwendungsdaten oder aber alle Daten entfernt werden. Beim Löschen aller Daten gibt es auch eine vollständige Löschoption, bei der die Daten komplett überschrieben werden, was allerdings deutlich länger dauert.
Mittlere Taste wird nun für Benachrichtigungen genutzt
Bei Benachrichtigungen kann die mittlere Taste unter dem Display nun blinken, in WebOS 1.3.5.x war diese Funktion bereits enthalten, musste aber erst mittels Patch auskommentiert werden, damit sie nutzbar war. Das Entsperren des Bildschirms ist nun auch mit einer Wischbewegung vom Gestenbereich in den Bildschirm möglich. Zudem erkennt der Browser Rufnummern und E-Mail-Adressen in Webseiten, so dass der Nutzer mit einem Tippen Anrufe tätigen, SMS oder E-Mails versenden kann. Allgemein sollen sich Dateien und Anwendungen schneller herunterladen lassen.
In den WLAN-Einstellungen lässt sich festlegen, ob die WLAN-Verbindung beim Ausschalten des Bildschirms bestehen bleiben oder deaktiviert werden soll. Seit WebOS 1.3.5.2 blieb WLAN standardmäßig an, zuvor wurde es bei abgeschaltetem Display deaktiviert. Vermisst wird weiterhin eine Unterstützung weiterer Instant-Messaging-Netze.
In den Release Notes von Palm(öffnet im neuen Fenster) nicht vermerkt sind Änderungen bezüglich des Media-Sync-Modus. Beim Verbinden des Palm Pre per USB mit dem Computer gibt es nun standardmäßig die Option Media Sync nicht mehr. Damit wird die Synchronisation mit iTunes ermöglicht, allerdings funktioniert das mit der aktuellen iTunes-Version seit einiger Zeit nicht mehr. In den Geräteinfos kann die Option über das Hauptmenü bei Bedarf eingeschaltet werden.
Flash 10.1 wird unterstützt
WebOS 1.4 ist zwar vorbereitet auf Flash 10.1, aber integriert ist es noch nicht. Flash 10.1 soll zu einem späteren Zeitpunkt im App Catalog verfügbar sein. Ein genaues Datum liegt nicht vor.
AUPT vereinfacht Umgang mit Patches
Wer das Palm Pre per WebOSquickinstall(öffnet im neuen Fenster) mit Preware(öffnet im neuen Fenster) ausgerüstet und darüber Themes, Patches und weitere Applikationen jenseits von Palms App Catalog installiert hat, sollte dieses Mal weniger Mühe beim Update haben. Bislang mussten Themes und Patches vor der Einspielung eines WebOS-Updates entfernt werden. Dies gilt jetzt nur noch für Themes. Patches verwenden nun AUPT, das steht für Auto Update Patch Technology(öffnet im neuen Fenster) . AUPT sorgt dafür, dass installierte Patches für ein WebOS-Update keine Gefahr mehr bedeuten. Bisher bestand das Risiko, dass installierte Patches das Mobiltelefon unbrauchbar machen. Nun lassen sich mittels Preware bequem alle Patches nach einem WebOS-Update wieder aufspielen, die vorher installiert(öffnet im neuen Fenster) waren.
Need for Speed Undercover, Sims 3 und Monopoly gratis
In den USA bietet Electronics Arts (EA) die Spiele Need for Speed Undercover, Sims 3 und Monopoly seit einiger Zeit an, im deutschen App Catalog gab es die kostenpflichtigen Titel bislang nicht. Nun hat sich EA überraschend entschieden, alle drei Spiele deutschen Kunden gratis zum Download zur Verfügung zu stellen. Es wird empfohlen, die Spiele über eine WLAN-Verbindung herunterzuladen, weil die Downloadpakete vergleichsweise groß sind.
Da O2 das Update wohl schrittweise verteilt, haben noch nicht alle Pre-Besitzer Zugriff auf das Update. Im Laufe des Tages sollten aber alle Pre-Kunden in Deutschland WebOS 1.4 herunterladen können.
Nachtrag vom 28. Februar 2010, 20:47 Uhr:
Kurz vor dem Erscheinen von WebOS 1.4 hieß es, dass der Browser in WebOS weniger Fehler bei der Darstellung von Webseiten haben soll. In den Release Notes tauchte der Punkt aber nicht auf. In der Tat wurde aber die Standardunterstützung des WebOS-Browsers verbessert. Hat der Browser mit WebOS 1.3.5.2 nur 73 von 100 Punkten im Acid3-Test(öffnet im neuen Fenster) erreicht, so sind es aktuell 92 von 100 Punkten.
Nachtrag vom 8. März 2010:
Zudem haben die Release Notes verschwiegen, dass der PDF-Reader keine Kneif- und Spreizgesten zum Zoomen in einem PDF-Dokument mehr unterstützt. Eine PDF-Seite kann nun nur noch mittels Doppeltippen vergrößert oder verkleinert werden. Variable Zoomstufen gibt es somit nicht mehr.



