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Radeon HD 5830: Mehr Strom für weniger Spieleleistung

Cebit 2010
Neue Karte der Serie 5800 von AMD. In der ersten Märzwoche, und damit zur Cebit, will AMD seine neue Grafikkarte "Radeon HD 5830" ausliefern. Sie soll für rund 230 Euro die Lücke zwischen 5770 und 5850 füllen. Dafür hat AMD an Takt und Spannung geschraubt, was die Leistungsaufnahme nach oben treibt.
/ Nico Ernst
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In seinem Portfolio an DirectX-11-Grafikkarten vermutet AMD eine Lücke: Die 5770 kostet um 140 Euro, das nächstgrößere Modell 5850 aber rund 300 Euro. Auf diesem Niveau haben sich die Preise am Markt eingependelt, obwohl AMD zum Marktstart für die 5850 rund 230 Euro angepeilt hatte.

Seit der Markteinführung im September 2009 sind die Karten der Serie 5800 aber nur schlecht lieferbar , was sich erst Anfang 2010 leicht besserte - aktuell sind die Modelle 5850 und 5870 wieder kaum zu bekommen. Das liegt nicht nur an den Fertigungsproblemen bei TSMC , sondern auch am Erfolg der Serie: Laut AMD wurden von allen Karten der Serie Radeon 5000 bisher über zwei Millionen Exemplare verkauft.

Folglich bringt AMD nun die 5830 auf den Markt, die vom Start an konstant verfügbar sein sollen und deren Preise 230 Euro nicht überschreiten sollen. Ob das diesmal gelingt, werden erst die kommenden Wochen zeigen. Die Grafikkartenhersteller haben von Anfang an die Freiheit, eigene Kühlsysteme zu bauen, um entweder den Takt zu erhöhen oder bei den Standardfrequenzen günstigere Kühler zu verbauen. AMD schreibt das Referenzdesign - in dem bisher keine Karte angekündigt ist - diesmal nicht vor.

Halb so viele Rasterprozessoren

Um den Preis für die GPU zu senken und die 5830 in der Rechenleistung konkurrzenzfähig zu machen, hat AMD den Grafikprozessor kräftig abgespeckt. Zwar gibt es bei der 5830 gegenüber der 5850 noch 1.120 statt 1.440 Rechenwerke, die Texturierungseinheiten wurden aber von 72 auf 56 stark reduziert. Die Rasterprozessoren wurden von 32 auf 16 aber gleich halbiert.

Daher ist die 5830 in AMDs eigenen Benchmarks in der Spieleleistung auch zwischen 5770 und 5850 angesiedelt - ebenso wie die ältere Radeon HD 4890 , die schon um 160 Euro zu haben ist. Dafür bietet die neue Karte aber Unterstützung für DirectX-11 und Eyefinity mit drei Monitoren.

Um auf dieses Leistungsniveau zu kommen, hat AMD den Takt der GPU auf 800 MHz gesetzt, die 5850 kommt mit 725 MHz aus, und die 5770 mit ihren 800 Stream-Prozessoren liegt bei 850 MHz. Da die 5830 aber gleich 1.120 der Rechenwerke zu versorgen hat, liegt ihre typische Leistungsaufnahme laut AMD bei 175 Watt. Die schnellere und nur 70 Euro teurere 5850 liegt bei nur 151 Watt. Deutlich sparsamer geht es nur mit der 5770, die AMD mit 108 Watt angibt. Für ihren angesichts der Rechenleistung zu hohen Strombedarf muss die 5830 über zwei sechspolige Ports versorgt werden.

Damit hat AMD eine Grafikkarte gebaut, die für einen höheren Preis als der Vorgänger vergleichbare Rechenleistung bietet - und mehr Energie benötigt als ein schnelleres Modell aus der aktuellen Serie. Attraktiv wird die 5830 wohl nur, wenn die Preise schnell unter 200 Euro fallen. Dennoch haben bereits Gigabyte, HIS, Powercolor, Sapphire und XFX Karten mit der neuen GPU angekündigt. Bilder dieser Grafikkarten finden sich in der Galerie zu dieser Meldung.


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