Telekom-Strategie 2.0 - Obermanns Plänen fehlt der Biss
Fünf-Punkte-Plan enthält wenig Neues
Der Telekom-Chef will seine "Strategie 2.0" im März präsentieren. Schon jetzt ist klar, dass er dem Konzern keine neuen Impulse geben wird. Der Vorstandsvorsitzende verordnet vielmehr eine Fortführung der bisherigen Praxis: Die Telekom will im Mobilfunk wachsen und die Netze weiter ausbauen.

Das geht aus den fünf Punkten seines Plans hervor, die das Handelsblatt kennt. Offiziell veröffentlicht die Deutsche Telekom ihre "Strategie 2.0" allerdings erst Mitte März 2010. Führungskräfte der Deutschen Telekom, denen die Strategie bereits präsentiert worden ist, reagierten enttäuscht. "Das ist sehr konservativ und visionslos", sagte ein Manager. Es fehle weiterhin eine Aussicht darauf, wie der Konzern künftig wachsen wolle.
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Die unter Verschluss gehaltenen fünf Punkte sehen zum einen vor, dass die Telekom ihre Leistung in den Ländern verbessern will, wo sie nur ein Mobilfunknetz besitzt. "Obermann glaubt fest daran, dass er mit dem mobilen Internet die Umsätze steigern kann", heißt es im Führungskreis. Zu den reinen Mobilfunkländern gehören unter anderem die USA, der mit Abstand wichtigste Auslandsmarkt der Telekom. Zahlreiche Kündigungen von Kunden dort waren im vergangenen Jahr der Grund dafür, dass die Telekom ihre eigene Gewinnprognose senken musste.
Kapazitäten im Netz sollen deutlich ausgebaut werden
Darüber hinaus will Obermann in allen Ländern, wo die Telekom sowohl Festnetz als auch Mobilfunk anbietet, beide Einheiten zusammenführen - so wie das in Deutschland bereits geschieht. Am "vernetzten Leben" mit konvergenten Endgeräten (Fernseher, Handy und PC) will Obermann ebenso festhalten wie am "vernetzten Arbeiten mit eigenen Lösungen für verschmolzene IT- und Telekommunikationsanwendungen", das vor allem die Geschäftskundensparte T-Systems verfolgt. Sowohl ihren Privat- als auch ihren Unternehmenskunden will die Telekom künftig mehr Innovationen bieten, um sich damit von ihren Wettbewerbern zu unterscheiden. Geplant sind auch kleinere Zukäufe, um selbst Inhalte und neue Internetdienste anbieten zu können.
Der wichtigste Punkt der bislang nur dem Top-Management bekannten Strategie ist der "Bau von Netzen und Prozessen für die Gigabit-Society". Damit ist ein deutlich steigender Bedarf an Kapazitäten gemeint. Die Telekom hat in der vergangenen Woche auf der Mobilfunkmesse in Barcelona erklärt, dass bisherige Anwendungen meist einige Megabit verbraucht haben, während neue Dienste wie das Einstellen hochauflösender Videos ins Internet und Videokonferenzen leicht mehrere Gigabit verschlängen. Für Mobilfunk- und Festnetze bedeutet das: Sie müssen massiv ausgebaut werden. Die Telekom wollte sich zum Inhalt ihrer Strategie nicht äußern. Der Konzern räumte jedoch selbst ein, dass sie keine Revolution sei. "Da steht nichts komplett Neues drin, sondern es ist eine Überarbeitung dessen, was sich in den vergangenen drei Jahren bewährt hat", sagte ein Sprecher.
Damit verspielt Obermann nach Meinung von Experten aber eine wichtige Chance. Die Aktie dümpelt seit Wochen unter zehn Euro, Anleger kritisieren vor allem eine fehlende Orientierung. "Ich erwarte mir von der Strategie Informationen, wo die Telekom in fünf Jahren sein will und wofür der Konzern steht", sagt Andreas Mark, Fondsmanager bei Union Investment, dem Handelsblatt. "Andere Konzerne wie France Télécom geben wesentlich konkretere und klarere Ausblicke als die Deutsche Telekom."
Auch Klaus Kaldemorgen, Chef der Fondsgesellschaft DWS, wetterte jüngst, er könne nicht erkennen, wie die Telekom vom Megatrend mobiles Internet profitieren wolle. Sie finanziere zwar den massiven Ausbau der Netze, habe aber nichts davon, weil den Gewinn andere kassierten - Konzerne wie Google und Apple.
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Bzw. die ganze "Load-Familie", dazu gehören dann noch Softwareload und Videoload...
Was soll das denn sein? ... Okay, gefunden. Zum Mumble-Client habe ich auch eine nette...
Zitat daraus: | Susan Telscher, oberste Marktbeobachterin der UN-Organisation...
Die Telekom beschäftigt im Vergleich zum Wettbewerb immer noch "zuviele" Mitarbeiter...