Angespielt: Metro 2033 - Monster unter Moskau

Die Begleiter lachen und plaudern, als wir gemeinsam auf das Schienenwägelchen klettern und dann durch die Tunnelsysteme der Moskauer U-Bahn sausen. Aus Spaß wird im Ego-Shooter Metro 2033 rasch ernst, denn hinter uns scheint sich etwas zu tun. Schatten tauchen auf, merkwürdige Geräusche sind zu hören - und dann greift eine Horde Mutanten an. Nur mit Mühe gelingt es uns, mit dem Schrotgewehr auf die haarigen Biester zu feuern und dann schnellstmöglich eine neue Patrone in den Lauf zu schieben. Die Kameraden wehren sich nach Kräften, die Situation eskaliert, fast spüren wir den fauligen Atem der Monster - bis auf einen Schlag alles vorbei ist und wir im Schienenbett landen.
Soweit sich das anhand der Betaversion beurteilen lässt, scheint diese Szene exemplarisch zu sein für Metro 2033: Der Spieler ist oft von computergesteuerten Kameraden umgeben, die Geschichten erzählen, auf Gefahren hinweisen oder schlicht Witze reißen. Kämpfe stehen zwar regelmäßig auf der Tagesordnung, sind aber in eine Handlung integriert und eher kurz und heftig, als lang und ermüdend. Und es gibt immer wieder Situationen, in denen Skripts für überraschende Wendungen sorgen - der Ausflug neben die Schienen etwa ist Teil der Handlung.
Metro 2033 entsteht derzeit beim ukrainischen Entwicklerstudio 4A Games für Windows-PC und Xbox 360. Viele der Programmierer und Designer waren übrigens zuvor bei dem Team beschäftigt, das hinter der Stalker -Reihe steckt, was dem Grafikstil teils deutlich anzusehen ist. Das Spiel basiert auf dem gleichnamigen Roman des russischen Schriftstellers Dmitri Alexejewitsch Gluchowski und versetzt den Spieler als jungen Mann namens Artyom in die unterirdische Welt. Moskau selbst ist nach einem Atomkrieg nicht mehr zugänglich.
In einem wesentlichen Punkt unterscheidet sich Metro 2033 von Stalker: In den Tunneln von Moskau geht es weitgehend linear zu, die Handlung spielt eine wesentlich größere Rolle und dreht sich um Artyom und eine mysteriöse Bedrohung durch Wesen mit telepathischen Kräften. Trotzdem könnten es die Entwickler schaffen, auch in Metro 2033 eine glaubwürdige Welt entstehen zu lassen: So machte es in der Beta viel Spaß, durch die einfallsreich gestalteten Katakomben zu marschieren und zu sehen, wie die Bewohner Schweine züchten, Wodka trinken, Musikern lauschen, sich Geschichten erzählen oder sich streiten.
Im Spielverlauf soll Artyom durch Tunnelbereiche gelangen, die von allerlei mehr oder weniger merkwürdigen Fraktionen bewohnt werden - er trifft sowohl auf Stalinisten als auch auf Altnazis. Die meiste Zeit soll es eng und klaustrophobisch zugehen, nur an wenigen Stellen beim Anspielen des Titels waren wir in größeren Umgebungen unterwegs.
Bei den Feuergefechten mit allen Arten von Gegnern ist eines zu beachten: Munition dient in der Welt von Metro 2033 auch als Währung - wer also ständig mit Dauerfeuer statt gezielten Salven arbeitet, kann sich etwas weniger Sonderausrüstung kaufen. Dazu gehören unter anderem größere Vorräte von Gasmasken, die in einigen Tunnelgebieten die wertvollen Gesundheitspunkte schützen, aber auch besondere Waffen. Echte Engpässe bei der Munition soll es aber im fertigen Spiel nicht geben - im Notfall reicht ein Begleiter mal schnell ein paar Kugeln herüber.
Grafisch lebt das Programm von teils extrem schicken Licht- und Schatteneffekten, detailreichen Figuren und aufwändigen Animationen. Die PC-Fassung unterstützt auf entsprechend hochgerüsteten Systemen auch DirectX 11 mit speziellen Funktionen, insbesondere verbesserter Tiefenschärfe und vollständiger Tessellation der Charaktermodelle.
Metro 2033 erscheint nach Angaben von Publisher THQ am 16. März 2010 in einer ungeschnittenen Version mit der Altersfreigabe ab 18 Jahren im Handel.



