Verbraucherschutzministerin wettert gegen Googles Buzz

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat Datenschutzprobleme bei Google Buzz kritisiert. "Es ist ein massiver Eingriff in die Privatsphäre, wenn Kontaktdaten aus einem Mailprogramm veröffentlicht werden, indem sie mit den Kontakten anderer Nutzer verknüpft werden. Das ist, als würde eine Videothek die Listen ihrer Kunden aushängen" , sagte Aigner dem Magazin Focus(öffnet im neuen Fenster) . Der neue Dienst des Internetkonzerns Google ist ein Tool für Social Networking und Messaging, das in den Webmaildienst Google Mail integriert wurde. Google tritt damit in Konkurrenz zu Twitter und Facebook.
Google verwalte weltweit Millionen persönlicher Kontakte, sagte die Ministerin. "Daraus ergibt sich die besondere Verpflichtung gegenüber dem Verbraucher, vor Freischaltung eines neuen Angebots den Schutz privater Daten zu gewährleisten. Es erschreckt mich schon, wenn ein Unternehmen nicht einmal Respekt vor privaten Daten seiner Kunden und unbeteiligter Dritter hat" , so Aigner.
Google hat den Datenschutz bei Buzz erst verbessert, nachdem es massive Kritiken gab. Wer Google Buzz ausprobierte und die Checkbox für den Schutz der Privatsphäre übersah, veröffentlichte bislang seine automatisch erstellte Kontaktliste in Google Mail. Buzz-Nutzer werden nach der ersten Überarbeitung durch den Betreiber nun nicht mehr automatisch mit ihren E-Mail- und Chatkontakten aus Google Mail verknüpft. Zudem sollen die Einstellungen für die Privatsphäre nun besser zu finden sein. Wer ein Google-Mail-Postfach besitzt, aber nicht an Buzz interessiert ist, kann die Tools über die Maileinstellungen jetzt komplett deaktivieren und verstecken.