Deutscher PC-Markt: Absatz rauf, Umsatz runter

Der deutsche PC-Markt verzeichnete 2009 sinkende Umsätze. Das ergab eine Studie des IT-Marktforschungsunternehmens Gartner. "Trotz zunehmenden Absatzvolumens leidet der Markt in Deutschland weiterhin unter schwächer werdenden Umsatzströmen" , sagte Meike Escherich, Principal Analyst bei Gartner. "Die Endkundenausgaben im Jahr 2009 nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent ab. Wenn dieser Trend anhält, wird dies zu einer weiteren Konsolidierung des PC-Marktes in Deutschland führen."
Gartner veröffentlicht nur Stückzahlen, macht aber keine Angaben zur Umsatzentwicklung der Hersteller. Im vierten Quartal wurden 4,2 Millionen Rechner in Deutschland verkauft. Dies ist ein Zuwachs um 9,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Gesamtjahr 2009 erreichten die Verkäufe 12,7 Millionen Einheiten in Deutschland, was einem Wachstum von 4,2 Prozent entspricht.
Im vierten Quartal 2009 sah der Markt für mobile PCs ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zum ersten Mal in dem Jahr stieg die Nachfrage für Desktops um 6 Prozent. Das Firmenkundensegment zeigte leichte Anzeichen für eine Erholung mit einem Rückgang von nur noch 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In dem Quartal war jeder dritte mobile PC, den Privathaushalte erwarben, ein Mini-Notebook. Vor allem Acer und Asus profitierten von diesem Trend.
Acer legte mit billigen Notebooks und Netbooks in dem Quartal beim Umsatz um über 100 Prozent zu. HP verlor gemessen an den Stückzahlen 13 Prozent der Marktanteile. Escherich erwartet aber, dass sich HPs Lage mit zunehmender Nachfrage von Unternehmenskunden in der Hälfte des Jahres 2010 wieder bessert.
Insgesamt seien die Aussichten nicht schlecht. "2010 könnte zum Jahr der PC-Industrie werden" , sagte die Marktanalystin. "All-in-One-Desktop-PCs mit Touchscreen, Mini-Notebooks, bezahlbare ultradünne und leichte Notebooks und die neuen Tablet-PCs sollten helfen, wieder das Interesse der Käufer zu beleben."



