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George Hotz hackt weiter an der Playstation 3

Auf dem Weg zum eigenen Hypervisor. Seit der Hacker George "Geohot" Hotz behauptete, er habe die PS3 gehackt , wird sein Erfolg angezweifelt. Es gibt nämlich noch keine veröffentlichten Beispiele für eigene Programme, die auf der gut geschützten Konsole laufen. Hotz hat nun weitere Details veröffentlicht und zeigt einen Weg auf, beliebigen Code auszuführen.
/ Nico Ernst
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Ende Januar 2010 sagte George Hotz, der durch den Hack des iPhone bekanntwurde , er habe die Playstation 3 gehackt . Seine Methode wollte er zunächst für sich behalten, einige Tage später veröffentlichte er dennoch eine Dokumentation für den Angriff. Es handelt sich bisher um eine Kombination aus Hard- und Software, Hotz forderte die Community auf, dort weiterzumachen. Er selbst wollte sich wieder anderen Dingen widmen.

Am vergangenen Wochenende veröffentlichte er jedoch einen neuen Beitrag in seinem Playstation-3-Blog(öffnet im neuen Fenster) , in dem er eines der Argumente der Kritiker entkräftet. Hotz behauptet, er habe nun alle sieben Recheneinheiten (SPU) des Cell-Prozessors der Konsole unter seiner Kontrolle: "alle sieben SPUs sind idle" .

Das wäre bemerkenswert, galt es doch bisher als unmöglich, alle SPUs anzusprechen. Eine der Einheiten dient im Sicherheitskonzept der Konsole als Crypto-Engine, auf welcher Teile des Hypervisors der Playstation 3 laufen. Die Konsole führt nur über Schlüssel signierten Code aus, andere Programme stehen in der Regel unter der Kontrolle des Hypervisors.

Hotz schlägt nun vor, den Hypervisor selbst zu modifizieren. Über eine eigene Laderoutine soll der eigene Hypervisor vor dem Rest des Systems versteckt werden. Das, so der Hacker, "überlasse ich als Übung für den Leser" . Hotz hatte mehrfach betont , es gehe ihm mit seiner Bohrerei an der Konsole nicht um Piraterie, die er auch nicht dulden würde, sondern um Forschungsarbeiten.

Root-Key nicht nötig

Zu einem weiteren Kritikpunkt, der häufig geäußert wird, nimmt George Hotz nun auch Stellung: Der Root-Key, der im Cell-Prozessor selbst vermutet wird, ist noch nicht gefunden. Das gilt jedoch auch für die PSP und das iPhone, wie Hotz betont. Dass diese Systeme gehackt seien, könne niemand bezweifeln, schreibt er weiter.

Die Angriffe auf solche Geräte, die mit virtualisierten Betriebssystemen arbeiten, laufen in der Regel am jeweiligen Hypervisor vorbei. Manchmal - wie bei der PSP - gibt es aber auch an schlechter geschützten Stellen hinterlegte Keys, die sich zweckentfremden lassen. Darüber lässt sich dann eigener Code einschleusen, der vom Sicherheitssystem nicht bemerkt wird. George Hotz' Vorschläge für weitere Hacks an der PS3 scheinen in die gleiche Richtung zu gehen.


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