Motorola: Aus eins mach zwei
Der US-Elektronikkonzern Motorola will sich neu strukturieren: Das Unternehmen soll im ersten Quartal 2011 in zwei Sparten aufgespalten werden, einen Privat- und einen Geschäftskundenbereich. Die beiden derzeitigen Chefs des Unternehmens, Sanjay Jha und Greg Brown, sollen jeweils einen der neuen Bereiche leiten.
Beide Teile heißen Motorola
Jha wird ab Anfang kommenden Jahres den Privatkundenbereich leiten, zu dem die Sparten Mobiltelefone und Set-Top-Boxen gehören werden. Dieser Bereich soll laut Jha vom Zusammenwachsen von mobilen Anwendungen, Medien und Internet profitieren. Diesem Teil wird voraussichtlich auch die Marke Motorola zufallen. Allerdings werden beide Unternehmen weiterhin unter dem Namen Motorola auftreten.
Brown hingegen übernimmt den Bereich Enterprise Mobility Solutions and Networks, zu dem Mobilfunknetzausrüstung, RFID- und Barcodelesegeräte sowie Funktechnik gehören. Allerdings könnte der Bereich Mobilfunknetzausrüstung gleich nach der Spaltung verkauft werden, berichtet die New York Times(öffnet im neuen Fenster) unter Berufung auf eingeweihte Quellen.
Wirtschaftliche Probleme
Motorola steckt seit einiger Zeit tief in der Krise. Zwischen Ende 2007 und Ende 2009 fiel der Börsenwert des Unternehmens von fast 55 Milliarden US-Dollar auf etwas mehr als 20 Milliarden US-Dollar. Auf dem Mobilfunkmarkt sank Motorolas Marktanteil von 8,4 Prozent im Jahr 2008 auf 4,9 Prozent ab, das Unternehmen fiel vom dritten auf den fünften Platz unter den Herstellern. Der letzte große Erfolg von Motorola in dem Bereich war das Razr . Jetzt setzt das Unternehmen seine Hoffnungen auf das neue Smartphone Milestone .
Die Unternehmensleitung erwägt seit einiger Zeit verschiedene Sanierungskonzepte: So wurde vor zwei Jahren eine Ausgliederung der Mobiltelefonsparte erwogen. Im Herbst 2008 wollte Motorola den Bereich Set-Top-Boxen und Netzwerkausrüstung verkaufen , scheiterte aber damit.



