Breitbandfördergelder der Bundesländer werden kaum abgerufen
VATM nennt Vergabeverfahren zu kompliziert und aufwendig
Die Breitbandförderung für den ländlichen Raum kann wegen bürokratischer Hürden nicht fließen und kommt deshalb nicht voran. 2009 sei nicht einmal ein Fünftel der Fördergelder von den Firmen abgerufen worden, beklagt der VATM.

Wettbewerber der Deutschen Telekom haben die Breitbandförderung der Bundesländer erneut kritisiert. Der Vergabeprozess der staatlichen Gelder sei so kompliziert und aufwendig, dass viele Unternehmen auf die Förderung verzichteten, so der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM). Im vergangenen Jahr sei deshalb noch nicht einmal ein Fünftel der zur Verfügung stehenden 25 Millionen Euro abgerufen worden.
"Und wenn sich bei den Vergaberichtlinien nichts ändert, wird sich dieser Stau 2010 noch verschlimmern", so der VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.
Die Vergabe müsse technologieneutral erfolgen, "damit auch eine Einbeziehung bisher de facto benachteiligter Satelliten- und Funklösungen in der Vergabepraxis ermöglicht wird", sagte Grützner. Eine Förderung von rund 300 Euro könne schon die komplette Ausrüstung für einen Satelliteninternetanschluss abdecken. Bis zu 4 MBit/s seien damit bereits realisierbar. Die Richtlinien für die Vergabeverfahren würden in den jeweiligen Bundesländern teilweise völlig unterschiedlich ausfallen. Lediglich das Bundesland Baden-Württemberg sei bereit zu prüfen, ob Satellitenangebote gefördert werden können.
Ebenso biete Funk häufig eine schnelle und sichere Lösung, so der VATM-Chef. Ericsson will auf dem Mobile World Congress 2010 in Barcelona eine Richtfunkverbindung mit einer Übertragungsrate von 2,5 GBit/s vorführen, die über das 70- bis 80-GHz-Frequenzband (E-Band) läuft. Der schwedische Mobilfunkausrüster wird das erste Richtfunkprodukt im Laufe des Jahres 2010 einführen. Es soll Datenraten von bis zu 1 GBit/s unterstützen.
Die Richtfunktechnik sei dafür geeignet, wenn über die digitale Dividende ländliche GSM-Standorte per LTE ans Breitbandinternet angeschlossen würden. Weil dadurch höhere Datenmengen als bisher anfielen, sagte Ericsson-Sprecher Lars Bayer Golem.de, müssten diese Mobilfunkstandorte mit höheren Bandbreiten angebunden werden als bisher. Dies sei mit Richtfunk besser möglich, denn die Versorgung mit Glasfaser ist dafür zu teuer.
Das andere Einsatzgebiet für Richtfunk liege darin, DSL vor Ort über die Kabelverzweiger per Richtfunk statt über Glasfaser ans Backbone anzubinden. Das stärke den Backhaul, um VDSL mit höheren Bandbreiten anbieten zu können, sagte Bayer.
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