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Impressionen aus Halo Reach: "Taktik statt Technik"

X10
Bungie verspricht Sandbox-Missionen und kräftig überarbeitete Grafik. Am 3. Mai 2010 beginnt die Multiplayer-Betaphase von Halo Reach . Das hat Microsoft auf der Hausmesse X10 in San Francisco bekanntgegeben. Golem.de bekam dort von den Entwicklern Einblicke in das Actionspiel für Xbox 360.
/ Peter Steinlechner
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"Vom ersten Moment an steht der Ausgang fest: Reach wird fallen" , sagte Marcus Lehto von Bungie Software auf der X10 in San Francisco. Gemeint ist der Planet Reach, Schauplatz des nächsten Halo , wichtiger Militärstützpunkt, Heimat von rund 700 Millionen Menschen und Angriffsziel des außerirdischen Volks der Covenant. Dass das Ende unausweichlich feststeht, soll sich laut Lehto auf die Atmosphäre und somit auch auf die Grafik des Actionspiels auswirken. "Auch die Handlung wird viel düsterer, letztlich geht es um ein großes Opfer" , orakelte Lehto, der beim Entwicklerteam Bungie den Posten des Creative Directors hat. Derzeit arbeitet sein Team mit rund 120 Mitarbeitern rund um die Uhr an dem Titel - auch, damit der Termin der öffentlichen Betaphase eingehalten wird: Ab 3. Mai 2010 sollen Besitzer von Halo 3 ODST daran teilnehmen können.

Anders als in den meisten bisherigen Ego-Shootern der Reihe Halo tritt der Spieler nicht mehr als Master Chief an, sondern als ein Soldat mit dem Codenamen "Noble 6", der als neues Mitglied in das kampferprobte Team "Noble" eintritt. "Taktik statt Technik" , so beschreibt Marcus Lehto die spielerischen Auswirkungen: Der Spieler ist eben kein hochgerüsteter Superkrieger mehr, sondern muss im Verbund mit seinen Kameraden agieren, um seine Ziele zu erreichen.

Und die drehen sich vor allem ums fachgerechte Ausschalten der feindlichen Außerirdischen vom Volk der Covenant. Spieler kennen die Biester schon aus den Vorgängern, allerdings will Bungie sie gründlich überarbeiten: Sowohl die Polygonmodelle als auch die Animationen werden erstmals in der Serie vollkommen neu erstellt. Eine deutlich größere Rolle als bislang soll der Gegnertyp "Elite" bekommen, der bislang eher sporadisch mal als dicker Bossgegner aufgetaucht war. Außerdem gibt es eine ganz neue Art von Feind, die drachenköpfigen Scavenger, über die Lehto allerdings noch nichts verraten wollte.

Auch die Engine soll vollständig überarbeitet werden, um zum einen bei den Grafikeffekten auf den aktuellen Stand zu kommen und zum anderen, um größere Schlachten zu erlauben. Es gibt wesentlich höher aufgelöste Texturen, und alle Modelle - von der Mauer bis zur High-End-Waffe - verfügten über sichtbar mehr Polygone als in früheren Halo-Spielen. Das Animationssystem und die KI sind angeblich von Grund auf neu programmiert.

Das Partikelsystem erlaubt künftig statt rund 100 kollidierender Partikel ein paar Tausend, und laut Lehto gibt es keine Begrenzung mehr bei der Anzahl der gleichzeitig verwendeten dynamischen Lichtquellen - bislang konnten die Designer maximal bis zu fünf nutzen. Außerdem will Bungie keine künstlich in den Hintergrund gestellten Grafiken mehr verwenden: Was irgendwo in der Ferne zu sehen ist, das gibt es tatsächlich, und Spieler können - zumindest theoretisch - dorthin laufen.

"Halo Reach wird ein Offene-Welt-Spiel, in dem es längst nicht mehr so linear wie in früheren Titeln zugeht" , versprach Lehto im Hinblick auf die Missionen. Wie das genau funktioniert, hat er noch nicht verraten, aber der Spieler soll weitgehend selbst bestimmen können, was er mit seinem Team als Nächstes erledigt.

Ein paar kurze Impressionen aus Einsätzen hat Bungie auf der X10 schon gezeigt - wobei es sich dabei ausdrücklich um sehr frühes Alphamaterial gehandelt hat: So war zu sehen, wie der Spieler mit dem Scharfschützengewehr auf riesige Distanz die heranstürmenden Aliens ausschaltet, oder sich spannend wirkende Gefechte in einer Reihe von Barrikaden lieferte. Beides sind zwar keine wirklich neuen Spielideen, aber aufgrund der Größe der Areale wirkten die Gefechte trotzdem frisch und interessant.

Fast schon ein Quantensprung gegenüber früheren Halo-Spielen war die - ebenfalls längst noch nicht fertige - Soundkulisse: Künftig bekommen Schüsse, Explosionen und sonstige Geräusche deutlich mehr "Rumms". Alles wirkte echter, bedrohlicher und viel weniger comichaft als in früheren Spielen. Das gilt auch für die Sprache der Covenant: Anders als bislang brabbeln und schreien die in Halo Reach nur noch waschechtes, für den Spieler unverständliches Außerirdisch.


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