Samba kann bald mit Active Directory umgehen
Andrew Tridgell, Gründer und Leiter des Samba-Projekts, beschreibt ausführlich in einem halbstündigen Video, welche Fortschritte die Arbeit an der Implementierung des Active-Directory-Protokolls in der zukünftigen Version Samba 4 macht. Die meisten Hürden seien bereits genommen, sagt er.
Gegenwärtig fehle noch die Unterstützung für die unter Active Directory verwendete DNS-Struktur. Tridgell erklärt, das Samba noch nicht willkürlich DNS-Namen in einer Bind9-Server-Implementierung vergeben kann, wenn DNS-Anfragen mit Kerberos-Authentifizierung vorliegen. Daher muss bislang für Samba-Server im Netzwerk weiterhin ein DNS-Server bereitgestellt werden.
Außerdem beschränkt sich Samba gegenwärtig auf die Unterstützung lediglich einer Domäne pro Forest und einer Site pro Domäne. Tridgell ist aber zuversichtlich, dass diese Einschränkungen bald der Vergangenheit angehören, sie werden mit höchster Priorität bearbeitet. Dann fehle noch ein ausgiebiger Test in der Praxis.
Die größte Aufgabe bestehe aber darin, den gut funktionierenden Datei- und Druckerzugriff aus Samba 3 mit Samba 4 zu verschmelzen. Gegenwärtig seien mehrere Ansätze im Gespräch, darunter die Idee, beide Samba-Versionen parallel laufen zu lassen oder AD-relevante Anfragen zunächst von Samba 3 zu akzeptieren und an Samba 4 weiterzugeben.
Tridgell lobt auch die Zusammenarbeit mit Microsoft. Zunächst hatte das Unternehmen nach einer durch die Europäische Kommission verhängten Strafe 2007, dem Projekt Teile der Dokumentation zu Active Directory zugänglich gemacht, inklusive Server-Server-Protokoll. Später waren Microsoft-Mitarbeiter bei Fragen zu fehlenden Teilen äußerst hilfreich. Tridgell nennt die Zusammenarbeit bei der Dokumentation der entsprechenden WSPP- und MCPP-Protokolle eines der größten Projekte der IT-Geschichte.



