H.264 bleibt im Web vorerst kostenlos
Der international standardisierte Videocodec H.264 (ITU) beziehungsweise MPEG-4/AVC (ISO/IEC MPEG) unterliegt diversen Patenten, die von der MPEG LA verwaltet werden. Für die meisten Nutzungsarten kassiert die MPEG LA Lizenzgebühren für die Nutzung der entsprechenden Patente, lediglich für die Verbreitung von kostenlosen Internet-Videos mit H.264 werden bis Ende 2010 keine Gebühren erhoben.
Nun hat die MPEG LA angekündigt, auch für die kommende Lizenzperiode vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2016 keine Lizenzgebühren für kostenlose Internetvideos zu verlangen.
Für andere Produkte und Dienste auf Basis von H.264 werden weiterhin Lizenzgebühren fällig. Das gilt beispielsweise für Videos, die Nutzern kostenpflichtig angeboten werden, aber auch für Hersteller von Geräten wie Blu-ray-Playern oder für die Verbreitung von digitalen Fernsehsendern, die in H.264 ausgestrahlt werden. Wie hoch die Gebühren in der kommenden Lizenzperiode sein werden, will die MPEG LA im Laufe des Jahres 2010 bekannt geben. Aktuell müssen auch Softwarehersteller nicht unbedingt Lizenzgebühren bezahlen.(öffnet im neuen Fenster)
Die von der MPEG LA lizenzierten Patente decken für den Codec wesentliche Technologien ab. Es gibt aber keine Garantien dafür, dass nicht auch darüber hinaus Patente existieren, die ihre Inhaber erst zu einem späteren Zeitpunkt geltend machen. Das ist aber ein Problem, das sich aber grundsätzlich stellt und nicht spezifisch für H.264 ist.