Rockstar Games: Offener Brief prangert Arbeitsbedingungen an
Entwicklerteam seit mehreren Monaten angeblich strukturell überlastet
Im Entwicklerstudio Rockstar San Diego entsteht derzeit das "Pferde-GTA" Red Dead Redemption - laut einem offenen Brief unter schlimmsten Arbeitsbedingungen. Das im Internet veröffentliche Schreiben stammt von den Frauen einiger Spieleentwickler.

Zwölf Stunden Arbeit am Tag, sechs Tage die Woche: Das sind durchaus normale Arbeitszeiten bei der Entwicklung von Computerspielen - meist allerdings nur in der sogenannten "Crunch Time", also während der ein bis drei Monate vor der Fertigstellung eines größeren Projekts. Bei Rockstar San Diego ist eine derartige Belastung der Belegschaft laut einem offenen Brief aber seit März 2009 gegeben, was nach Angaben der Autorinnen - die Frauen einiger Entwickler - inzwischen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen geführt habe. So litten inzwischen mehrere Mitarbeiter an Depressionen, bei mindestens einem Angestellten gebe es sogar Selbstmordgedanken.
Dazu kommt laut dem Brief, dass die Bezahlung alles andere als gut sei. Boni seien mehr oder weniger willkürlich zusammengestrichen worden, die Gehälter unterhalb der Inflationsrate erhöht worden. Beförderungen hätten offenbar nur dazu gedient, weniger Überstunden für die dann leitenden Mitarbeiter bezahlen zu müssen, da von ihnen meist kostenlose Überstunden erwartet würden. Auch das Betriebsklima sei angespannt, mindestens ein Studiomanager verhalte sich gegenüber seinen Untergebenen menschenverachtend.
Rockstar San Diego arbeitet nach vorliegenden Informationen derzeit ausschließlich an Red Dead Redemption, einem Actionspiel im Wilden Westen, das eine ähnlich offene Welt wie Grand Theft Auto bietet, das vom gleichen Publisher stammt. Das "Pferde-GTA" soll am 30. April 2010 für Xbox 360 und Playstation 3 erscheinen.
Ein Wechsel des Arbeitgebers ist angesichts der schlechten Arbeitsmarktsituation vor Ort derzeit nicht einfach: Zwar gibt es in San Diego einige Unternehmen in der Spielebranche, aber abgesehen von Sony Online Entertainment handelt es sich dabei meist um sehr kleine Firmen, die keine zusätzlichen Kräfte suchen. Überhaupt sind die Arbeitsmarktbedingungen für Spieleentwickler derzeit so schlecht wie selten: Laut einer aktuellen Studie der Marktforschungsfirma M2 Research haben zwischen Ende 2008 und Ende 2009 über 11.500 Entwickler weltweit ihren Job verloren - ein Großteil davon in den USA.
Der offene Brief ist unter anderem auf den Blogseiten von Gamasutra.com zu lesen. In den Kommentaren gibt es fast ausschließlich Zustimmung. Mindestens ein angeblicher (anonymer) Angestellter von Rockstar San Diego, der seinem Unternehmen sehr positiv gegenüberzustehen scheint, räumt die genannten Probleme ebenfalls ein.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Leute die soviel arbeiten haben und sich das gefallen lassen haben meiner Meinung einen...
Naund hat kapituliert ... und wieder hat das Gute gegen das Böse gesiegt! Es gibt mehrere...
ok ... indie studio <-> rockstar die einen liefern spiele die >500 millionen in der...
Das kommt immer darauf an was man daraus macht. Glänzen andere mit DEINER Arbeit? Gut...