Amazon macht Kindle barrierefrei

Vor gut einem Monat gaben zwei Universitäten in den USA bekannt , Amazons Kindle DX nicht als Lehrmittel einzuführen. Sie bemängelten, dass die Menüführung so gestaltet sei, dass Blinde den E-Book-Reader ohne Hilfe nicht nutzen könnten.
Amazon hat nun auf diese Kritik reagiert: Das Unternehmen hat angekündigt, das Menü zu überarbeiten. Bis Sommer 2010 soll das Menü der E-Book-Reader so umgestaltet werden, dass Sehbehinderte und Blinde sie ohne Hilfe nutzen können. Das Kindle-Team arbeite an einem Audiomenü, das die Sprachsynthesefunktion des Kindle benutzt, teilte Amazon mit. Außerdem soll das Gerät eine weitere Schriftgröße hinzubekommen, die doppelt so groß sein wird wie die aktuell größte.
Kritik an mangelnder Barrierefreiheit
Die Universitäten in Syracuse im US-Bundesstaat New York und in Madison im US-Bundesstaat Wisconsin hatten die mangelnde Barrierefreiheit des Kindle DX kritisiert. Er fände es enttäuschend, dass das Gerät für Blinde nicht nutzbar sei, sagte etwa Ken Frazier, Bibliothekschef an der Madison Universität. Die Universitäten waren sich einig, dass ein E-Book-Reader, den sie einführen, für alle problemlos nutzbar sein müsse.
Das sprachgestützte Menü basiert auf der Sprachsynthese, die Amazon erstmals beim Kindle 2 eingeführt hat. Die Funktion wandelt Text in Sprache um, liest also auf dem Gerät gespeicherte Texte vor. Der US-Schriftstellerverband Authors Guild argumentierte jedoch, die Vorlesefunktion verletze Tonaufführungsrechte . Der Protest hatte Erfolg: Amazon räumte Verlagen die Möglichkeit ein, die Sprachausgabe zu deaktivieren .