Ausprobiert: Chrome OS, Googles mobiles Linux
Mobiles Google-Linux
Die Installation der aktuellen Entwicklerversion von Chrome OS auf einem USB-Stick erfolgt ähnlich der Installation von Ubuntu auf mobilen Datenträgern. Das Root-Dateisystem bekommt eine eigene Partition. Für Verzeichnisse oder Dateien, die zwingend während des Betriebs verändert werden müssen, legt der Installer eine zweite Partition an. Chrome OS sperrt im Livebetrieb das System komplett, in dem es als lesend eingebunden wird. Dies wird wohl eine Vorschau auf die kommenden Sicherheitsfunktionen sein, die Google dem Betriebssystem später spendieren will.
Denn derzeit können Veränderungen in der Root-Partition vorgenommen werden, wenn der USB-Stick unter einem anderen Linux-System angeschlossen wird. Diese blieben nach einem erneuten Start von Chrome OS bestehen. Künftig soll Chrome OS die Dateien beim Start auf Veränderungen überprüfen und bei Veränderungen neue Versionen aus dem Internet herunterladen. Dadurch soll Malware das Leben schwer gemacht werden. Auf der zweiten, als beschreibbar eingebundenen Partition liegen das Benutzerverzeichnis sowie der Ordner /var, in dem beispielsweise die Logdateien abgelegt werden.
Schlichte Oberfläche
Reduziert auf das Wesentliche startet Chrome OS von einem USB-Stick flink und lädt innerhalb weniger Sekunden das Anmeldefenster. Die Anmeldung in der Testversion erfolgt per Eingabe eines beliebigen Benutzernamens ohne Passwort oder per Google-Account-Name, um auf die Google-Dienste zurückzugreifen. Auch der Browser startete anschließend je nach verwendeter Hardware recht flink. Auf einem Laptop mit Intel-Chipsatz und Nvidia-Grafikkarte ließ er sich allerdings Zeit.
Der erste Eindruck des Google-Betriebssystems ist eine schlichte Oberfläche mit dem bereits bekannten Webbrowser Chrome. Ein Tab mit dem Suchfenster begrüßt den Anwender. In der Menüleiste oben rechts befinden sich drei Icons. Das erste listet erkannte WLAN-Access-Points auf, das zweite den Batteriestand. Unter dem dritten verbirgt sich ein Menü, über das ein Optionsmenü zu erreichen ist oder weitere Fenster geöffnet werden können. Ein Dateimanager fehlt, das Dateisystem lässt sich lesend im Browser mit der Eingabe "file:///" in der Adressleiste einsehen.
Im Optionsmenü können Einstellungen zur Lokalisierung oder zur Privatsphäre vorgenommen werden. Jedes Fenster wird von einer frischen Browserinstanz belegt, in der wiederum einzelne Tabs geöffnet werden können. Mit der F12-Taste öffnet sich eine Art Dateimanager, in dem einzelne Fenster als Vorschaubilder erscheinen. Per Mausklick wird zwischen geöffneten Fenstern gewechselt. Browserfenster können in einem sogenannten Sandbox-Modus geöffnet werden, Chronik oder eingegebene Passwörter werden beim Schließen gelöscht.
Browser im Mittelpunkt
Innerhalb eines Fensters nehmen Tabs wiederum fast sämtliche sogenannte Applikationen auf, die Chrome OS momentan bietet; sei es das Webfrontend zu Google Mail, Calendar oder Flash-Programme wie 3D-Chess. Lediglich Google Talk startet in einem kleineren Fenster, das standardmäßig rechts unten über den anderen Fenstern platziert ist. Damit scheint Chrome OS zumindest nicht brachial von herkömmlichen Benutzeroberflächen abweichen zu wollen.
In der Entwicklervariante lässt sich ein Terminalfenster per Tastenkombination Strg-Alt-T öffnen. Dort gelten die gängigen Linux-Befehlseingaben samt dem unter Ubuntu verwendeten Sudo-Befehl für Eingaben, die Administratorrechte benötigen. Per Tab-Taste wechselt der Nutzer zurück in das erste Browserfenster. Über den Taskmanager ist das Terminal dann wieder erreichbar. Spätestens im Terminal tritt der Linux-Unterbau deutlich hervor. Sämtliche Linux-Befehle sind dort ausführbar.
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Das ist keine Preisfrage, sondern nur eine Frage der fachlichen Fähigkeiten und der Lust...
Aber genau solche Gedanken sind wichtig um zu beurteilen, ob es ein Fortschritt ist und...
Und wozu braucht jemand, der auf seinem Rechner E-Mails liest, Fotos verwaltet, Spiele...
[..] Sicher, das stimmt schon. Nicht Debian, aber ein Ubuntu. Aber wenn Chrome OS mehr...