Daten von britischen T-Mobile-Kunden gestohlen
Kunden bekamen bei Vertragsende Werbeanrufe von der Konkurrenz
In Großbritannien haben T-Mobile-Angestellte Vertragsdaten von Kunden gestohlen und an Zwischenhändler verkauft. Diese riefen die Kunden kurz vor Vertragsende an und versuchten, ihnen Verträge mit der Konkurrenz zu verkaufen. Christopher Graham, Großbritanniens oberster Datenschützer, fordert härtere Strafen für solches Vergehen.
Angestellte der britischen T-Mobile-Tochter haben illegal persönliche Daten von mehreren tausend Kunden an Zwischenhändler des Mobilfunkanbieters verkauft. Die kontaktierten daraufhin T-Mobile-Kunden und versuchten, ihnen Mobilfunkverträge von Konkurrenten zu verkaufen.
Anruf kurz vor Vertragsende
Zu den Datensätzen gehörten neben Name und Adresse auch Angaben über den Vertrag wie etwa dessen Laufzeit. Die Zwischenhändler konnten die britischen T-Mobile-Kunden deshalb gezielt vor dem Ablauf ihres Mobilfunkvertrages anrufen und ihnen Verträge mit anderen Mobilfunkunternehmen anbieten. Für die Daten sind laut der britischen Datenschutzbehörde, dem Information Commissioner's Office (ICO), beträchtliche Geldsummen bezahlt worden.
T-Mobile hatte sich an das ICO gewandt, nachdem Kunden berichtet hatten, dass sie kurz vor Ende ihre T-Mobile-Vertrages Angebote von konkurrierenden Anbietern erhalten hätten. ICO-Ermittler kamen dem Datenskandal dann auf die Spur. Dazu durchsuchten sie auch mehrere Grundstücke. Derzeit bereitet das ICO nach eigenen Angaben Anklagen gegen die Täter vor.
Gefängnisstrafen für Datenvergehen
Großbritanniens oberster Datenschützer Christopher Graham forderte härtere Strafen für Datenschutzvergehen in Großbritannien. In einem Interview mit der BBC sagte er, das illegale Geschäft mit persönlichen Daten sei groß und scheußlich. Das Problem sei, dass es lukrativ sei, den Tätern aber nur eine geringe Strafe drohe. "Offen gesagt sind die Strafen, die das Datenschutzgesetz vorsieht, nicht hart genug, um so etwas zu verhindern", kritisierte Graham. "Wir brauchen eine Freiheitsstrafe."
ICO und T-Mobile hatten ursprünglich Stillschweigen über die Angelegenheit vereinbart. In einer ICO-Mitteilung und im BBC-Interview berichtete Graham deshalb lediglich von einem großen Datenskandal bei einem britischen Mobilfunkanbieter gesprochen, um seiner Forderung nach härtere Strafen zu unterstreichen. Auf Nachfrage verneinten die Konkurrenten, dass sie daran beteiligt seien. T-Mobile hingegen bestätigte, dass einige Angestellte ohne Wissen des Unternehmens Daten verkauft hatten.
Es ist nicht der erste Datenskandal bei der Telekom. Im Herbst 2008 wurden bei T-Mobile in Deutschland 17 Millionen Kundendaten gestohlen und im Internet angeboten. Kurz darauf wurde bekannt, dass durch eine Sicherheitslücke bei T-Mobile die Daten von über 30 Millionen Kunden inklusive deren Bankdaten von überall abgerufen und sogar manipuliert werden konnten. Anfang dieses Jahres kam es auf Grund eines Fehlers zu einem Datenleck, durch das mehrere hundert Kundendatensätze tagelange im Internet abrufbar waren.
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